Empfehlung der WHO

Naturmedizin

Zuckeraustauschstoffe ungeeignet zur Gewichtsreduktion

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat auf Basis der Auswertung von insgesamt 283 Studien einen neuen Leitfaden zu zuckerfreien Süßungsmitteln veröffentlicht. Sie rät von ihrer Verwendung zur Reduktion des Körpergewichts und zur Krankheitsprävention ab und empfiehlt, wenn möglich ungesüßte Lebensmittel und Getränke zu verzehren.

Zu den gängigen Zuckeraustauschstoffen zählen Acesulfam K, Aspartam, Advantam, Cyclamat, Neotam, Saccharin, Sucralose, Stevia und Stevia-Derivate. Die Evidenz deutet darauf hin, dass die Verwendung von Zuckeraustauschstoffen keinen langfristigen Nutzen für die Gewichtsabnahme bei Erwachsenen oder Kindern bringt. Der Konsum von Zuckerersatzstoffen über kurze Zeiträume (etwa drei Monate oder weniger) war zwar mit einem geringeren Body-Mass-Index (BMI) assoziiert, andere Indikatoren für die kardiometabolische Gesundheit (z. B. Glukose- oder Insulinspiegel) besserten sich dadurch allerdings nicht. Ein längerfristiger Verzehr (zwischen sechs und 18 Monaten) hatte keinen Einfluss mehr auf den Gewichtsverlauf. Die Studienergebnisse waren aufgrund der unterschiedlichen Methodik schwer zu interpretieren.

In allen analysierten prospektiven Kohortenstudien korrelierte ein vermehrter Konsum von zuckerfreien Süßungsmitteln mit einem erhöhten Risiko für Adipositas, Typ-2-Diabetes, kardiovaskuläre Erkrankungen sowie einer erhöhten Mortalität. Obwohl die Verwendung von Zuckeraustauschstoffen nicht mit einem insgesamt höheren Krebsrisiko assoziiert war, stand Saccharin in einer kleinen Anzahl von Fall-Kontroll-Studien mit Blasenkrebs in Zusammenhang.

Studienlage zu Folgen für Kinder und schwangeren Frauen nicht eindeutig

Die Evidenz zu den gesundheitlichen Auswirkungen von Zuckeraustauschstoffen bei Kindern war begrenzt. Das Ersetzen von Zucker durch Zuckeraustauschstoffe in Getränken führte zwar zu einem Gewichtsverlust bei Kindern, wirkte sich aber nicht auf den BMI aus. Darüber hinaus wurde in mehreren Studien kein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Verzehr von zuckerfreien Süßungsmitteln und einer Verbesserung verschiedener Gesundheitsparameter festgestellt.

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