Krakauer Erklärung: Mangel in Europa weitverbreitet

Naturmedizin 2/2018

Zu wenig Jod mindert Intelligenz bei Kindern

Wissenschaftler des EU-geförderten Projektes "EUthyroid" und mehrere Interessengruppen fordern Entscheidungsträger in Europa auf, politische Maßnahmen zu ergreifen, die dem weitverbreiteten Jodmangel entgegenwirken. Sie befürchten, dass bis zu 50 % aller Neugeborenen in Europa aufgrund von Jodmangel in der Gehirnentwicklung beeinträchtigt sind.
In der Krakauer Erklärung zu Jod (Krakóv Declaration on Iodine) vom 18. April 2018 präsentieren Wissenschaftler aus 27 Ländern ihre Ergebnisse zum derzeitigen Wissensstand von Jodmangelerkrankungen. Darin warnen sie ausdrücklich, dass bereits ein leichter Jodmangel der Mutter zur Beeinträchtigung des Intelligenzquotienten (IQ) beim Kind führen kann. Denn in der Schwangerschaft haben Frauen einen erhöhten Jodbedarf, der häufig über die Ernährung nicht abgedeckt wird. Trotz dieser essenziellen Rolle von Jod wissen viele werdende Eltern nichts von den negativen Folgen eines Jodmangels. Die existierenden freiwilligen Programme zur Jodanreicherung reichten nicht aus, in vielen europäischen Ländern seien bis zu 50 % aller Neugeborenen einem leichten Jodmangel ausgesetzt.
Die Wissenschaftler drücken in der Erklärung ihre zunehmende Besorgnis über das mangelhafte Engagement der politischen Entscheidungsträger zur Beseitigung des Jodmangels in Europa aus.
Die Unterzeichner der Krakóv Declaration on Iodine fordern dazu auf, die bekannten wirksamen Strategien zur Verhinderung von Jodmangelerkrankungen in ganz Europa umzusetzen. Präventionsmaßnahmen müssten vereinheitlicht, kontrolliert und unterstützt werden.
ICD-Codes: E61.8

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x