Dauerhafte und einseitige Fehlbelastungen im Alltag sind Hauptverursacher chronischer Beschwerden der Wirbelsäule. Fast die Hälfte aller Erwachsenen ist mindestens einmal im Leben von Nackenschmerzen betroffen, bei nicht wenigen chronifizieren die Beschwerden. Die meisten Behandlungsoptionen für das chronische HWS-Syndrom sind gut untersucht, aber nur mäßig wirksam. Bewegungstherapie ist die wirksamste Strategie, doch welche Art der physischen Betätigung eignet sich besonders?
Um herauszufinden, ob Yoga einen Effekt auf Schmerzen und Lebensqualität von Patienten mit chronischem HWS-Syndrom hat, führten fünf Wissenschaftler der Klinik für Naturheilkunde und Integrative Medizin der Kliniken Essen-Mitte eine Meta-Analyse durch. Drei Studien mit insgesamt 188 Patientinnen und Patienten erfüllten die Einschlusskriterien (kontrolliert und randomisiert) und wurden in die Überprüfung aufgenommen. Das Durchschnittsalter der Teilnehmer war 47,5 Jahre, 17,5 % davon waren Männer. Yoga wurde im Mittel einmal wöchentlich über neun Wochen praktiziert. Die Yogaübungen senkten im Vergleich mit den Kontrollgruppen die Schmerzintensität, verbesserten die Bewegungseinschränkungen und die Lebensqualität deutlich. Die positiven Effekte zeigten sich für die mehr körperlichen sowie die meditativen Yogastile gleichermaßen.
Yoga zu praktizieren, ist eine hilfreiche und sichere Therapie chronischer Nackenschmerzen, schließen die Autoren und empfehlen hier vor allem Iyengar-Yoga. Es sind aber nur wenige Studien vorhanden und die Langzeiteffekte müssten noch genauer untersucht werden.