Flavonoide kommen in verschiedenen Pflanzen, Kräutern und Getränken vor und haben antivirale, antimikrobielle, antiinflammatorische und antioxidative Eigenschaften. Eine Forschungsgruppe hat das Potenzial von Flavonoiden zur Behandlung von akuten Atemwegsinfektionen (ARTI) untersucht.
Die Metaanalyse schloss zwanzig Studien mit 4.521 Proband:innen (2.496 in der Versuchsgruppe und 2.025 in der Kontrollgruppe) ein. Die Stichprobengröße betrug zwischen 39 und 984 Personen, die Interventionsdauer variierte zwischen vier Tagen und fünf Monaten und das Durchschnittsalter der Proband:innen lag zwischen 15,8 und 83 Jahren. Zu den verabreichten flavonoidhaltigen Supplementen zählten zum Beispiel Pinienrinden-Extrakt, Catechine, Quercetin, grüner Tee, Sanddornpüree, Catechin/Theanin-Kapseln, gealterter Knoblauchextrakt, Polyphenole aus Cranberry, Lärchen-Arabinogalactan, Teepflanze, alkoholfreies Bier und Holunderkapseln. Die Patient:innen nahmen die Supplemente in Form von Sprays, Nasentropfen, Kapseln, Getränken, Kautabletten oder Gurgellösungen zu sich.
In neun RCTs dienten einzelne Flavonoide und in elf RCTs flavonoidhaltige Mischungen als Interventionen. Die wichtigsten untersuchten Unterklassen von Flavonoiden waren Flavone, Flavanone, Flavan-3-ole und Flavonole; einige Studien haben auch Mischungen mehrerer Flavonoid-Unterklassen untersucht.
Positiver Effekt auf die ARTI-Inzidenz
Die Analyse von 18 RCTs (n = 3.392) ergab, dass die ARTI-Inzidenz in der Gruppe, die ein flavonoidhaltiges Supplement erhielt, signifikant nieriger war als in der Kontrollgruppe (Risk Ratio, RR 0,81; 95 %-KI 0,74–0,89). Eine Subgruppenanalyse erfolgte auf der Grundlage der Art der Interventionen: Die Verabreichung sowohl einzelner Flavonoide als auch von Flavonoid-Mischungen führte im Vergleich zur Kontrollbehandlung zu einer signifikant geringeren ARTI-Inzidenz.
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