Mit der zellulären Reprogrammierung können Körperzellen in den Zustand pluripotenter Stammzellen zurückgeführt werden. Dieser Prozess hat großes Potenzial in der regenerativen Medizin. Eine neue Studie zeigt, dass Vitamin B12 eine wichtige Rolle bei der zellulären Reprogrammierung spielt. Die Wissenschaftler:innen berichten auch, dass eine Vitamin-B12-Supplementierung die Geweberegeneration in einem Mausmodell für Colitis-ulcerosa beschleunigte.
Anhand von Mausmodellen und kultivierten Zellen fanden die Forscher:innen heraus, dass eine Vitamin-B12-Supplementierung die Effizienz der zellulären Reprogrammierung verbessert. Vitamin B12 ist bei Säugetieren – einschließlich Mäusen und Menschen – an zwei Stoffwechselreaktionen beteiligt, und eine dieser Reaktionen ist entscheidend für die Herstellung eines Methyldonors. Diese chemische Gruppe markiert viele regulatorische Proteine der DNA und die DNA selbst, wodurch die Aktivität der DNA verändert, also umprogrammiert wird. Diese Abläufe sind sehr komplex und dynamisch und noch nicht vollständig verstanden. Das „Tagging“ der DNA durch einen Methyldonor scheint der Schlüssel zu Bestimmung des Verhaltens von Zellen, einschließlich ihrer Fähigkeit, Gewebe zu reparieren, zu sein.
In kritischen Phasen wie zum Beispiel nach einer Verletzung benötigen Zellen große Mengen dieses Methyldonors und damit von Vitamin B12. Mäuse, bei denen eine zelluläre Reprogrammierung durchgeführt wird, haben teilweise trotz gesunder Ernährung einen B12-Mangel. Eine Supplementierung mit Vitamin B12 erleichtert die Reprogrammierung und die Gewebereparatur – sie erfolgt schneller und umfassender.
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