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Psychische Störungen

Naturmedizin 5/2023

Studie zeigt große Bedeutung von kardiovaskulärer Prävention

Junge Menschen mit einer psychischen Erkrankung haben ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko. Anhand von 6,5 Millionen koreanischen Patientendaten untersuchten Forschende den Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und dem Risiko eines Myokardinfarkts (MI) und eines ischämischen Schlaganfalls (IS).
Praxisfazit
Die meisten bisherigen Studien über die gesundheitlichen Auswirkungen psychischer Störungen konzentrierten sich auf einzelne psychische Erkrankungen bei Patient:innen mittleren Alters oder bei älteren Proband:innen mit manifester kardiovaskulärer Erkrankung. In der vorliegenden Arbeit präsentierten die Forschenden Ergebnisse einer großen koreanischen Datenbank und zeigten, dass fast alle untersuchten psychischen Störungen – ob in ihrer Gesamtheit oder einzeln analysiert – mit einem erhöhten Risiko für MI und IS assoziiert waren. Die Studie untermauert die enorme Bedeutung von kardiovaskulärer Prävention bei jungen Erwachsenen mit psychischen Störungen.

Patient:innen mit psychischen Störungen hatten in der vorliegenden Studie ein höheres MI- und ein höheres IS-Risiko. Nur bei Patient:innen mit posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) oder einer Essstörung war das Risiko für einen IS nicht signifikant erhöht. Nach Adjustierung von Kovariaten war die Gesamtheit der Diagnosen und jede Form von psychischer Störung unabhängig assoziiert mit erhöhten Risiken für die kardiovaskulären Endpunkte.

Ein internationales Forschungsteam screente junge Patient:innen zwischen 20 und 39 Jahren, die sich zwischen 2009 und 2012 einer allgemeinen Gesundheitsuntersuchung unterzogen hatten (n = 6.557.727). 856.927 Personen (13,1 %) litten an einer psychischen Störung – darunter depressive Störung, bipolare Störung, Schizophrenie, Insomnie, Angststörung, PTBS, Persönlichkeitsstörung, somatoforme Störung, Essstörung und Substanzgebrauchsstörung. Patient:innen mit psychischen Störungen hatten keinen ungünstigeren Lebensstil oder schlechtere Stoffwechselprofile als ihre Vergleichsgruppe. Während der Nachbeobachtungszeit (im Mittel 7,6 Jahre) traten 16.133 Fälle von MI und 10.509 Fälle von IS auf.

Welche Rolle spielen Alter und Geschlecht?

Bei einer weiteren Stratifikation der Teilnehmer:innen in die Altersgruppen 20–29 Jahre (n = 2.767.097) und 30– 39 Jahre (n = 3.790.630) zeigte sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Alter und dem Risiko eines MI: Patient:innen im Alter von 20 Jahren mit einer depressiven Störung, Schizophrenie, Angststörung oder Persönlichkeitsstörung wiesen eine stärkere Risikoerhöhung auf als Personen zwischen 30 und 39 Jahren mit diesen psychischen Störungen. Das Alter hatte hingegen keinen Einfluss auf das Risiko eines IS (außer bei PTBS).

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