Bei Säuglingen sei eine Pertussisinfektion oft besonders tückisch, erklärte Dr. Lutz Hoins aus Bremen auf einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline im Rahmen des diesjährigen Fortbildungskongresses. „Bis zum sechsten Lebensmonat sind Hustenreize von außen kaum zu erkennen.“ Stattdessen kommt es zu dys- und apnoischen Zuständen, die für das Kind lebensbedrohlich sein können. Man geht davon aus, dass 10 bis 15 % der Fälle von plötzlichem Kindstod auf Keuchhusten zurückzuführen sind. „Trotzdem ist die Durchimpfungsrate schlecht, vor allem im Erwachsenenalter“, berichtete der niedergelassene Gynäkologe. Im Gegensatz zu anderen Kinderkrankheiten hat die Natur für Keuchhusten zudem keinen Nestschutz vorgesehen. Hinzu kommt, dass die Pertussis-Antikörperspiegel nach einer Impfung sehr rasch wieder abnehmen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) rät deshalb dazu, alle Schwangeren im dritten Trimenon mit dem Tdap-Kombinationsimpfstoff gegen Pertussis, Tetanus und Diphterie zu immunisieren – und zwar unabhängig vom Zeitpunkt der letzten Impfung. Bei einer drohenden Frühgeburt kann die Impfung auch ins zweite Trimenon vorgezogen werden. RG