Eine dunkelhäutige und eine hellhäutige Person halten sich an den Händen, man sieht nur die Hände.

Ernährung und Umwelt

Naturmedizin 4/2023

Patientenwohl und planetare Gesundheit gehen Hand in Hand

Die Ernährungsempfehlungen, die man als Ärztin bzw. Arzt seinen Patient:innen gibt, haben nicht nur Auswirkungen auf die individuelle Gesundheit, sondern auch auf die des Planeten. Der Aspekt der Umweltverträglichkeit von Lebensmitteln wird nur in 45 % der nationalen Ernährungsleitlinien von 83 Ländern ( betrifft 17 % der Weltbevölkerung) erwähnt. Das ist ein enormes Defizit, das es zu beheben gilt.
Praxisfazit
Die tägliche Beratung von Patient:innen hinsichtlich Ernährungsfragen hat Folgen, die weit über das individuelle Patientenwohl hinausgehen.

Die Ernährung ist der zentrale Treiber chronischer Erkrankungen. Nur ein kleiner Anteil der Menschen nimmt eine ausreichende Menge an Ballaststoffen zu sich, was auf einen zu geringen Anteil pflanzlicher Lebensmittel und einen zu hohen Anteil an tierischen Proteinen am Essen zurückzuführen ist. Pflanzenbasierte Ernährungsformen sind assoziiert mit niedrigeren Inzidenzen von Adipositas, kardiovaskulären Erkrankungen, Diabetes mellitus, chronischer Niereninsuffizienz und Krebserkrankungen.

Der hohe Konsum an tierischen Produkten ist aber nicht nur folgenreich für die Patientengesundheit, sondern auch für die Umwelt: In den letzten 50 Jahren hat sich die weltweite Produktion von Fleisch verdreifacht und die von Milch verdoppelt. Diese Entwicklung führt zur Zerstörung von Ökosystemen – für Nutztierhaltung und Futtermittelanbau ist eine Menge Platz vonnöten. Zudem ist die Viehzucht für 50 % der Methan- und für 60 % der Stickstoffemissionen verantwortlich. Diese beiden Luftschadstoffe leisten einen viel höheren Beitrag zur Klimaerwärmung als Kohlendioxid. Gemäß der EAT-Lancet Commission bedarf eine Transformation zu einer gesunden und gleichzeitig nachhaltigen Ernährungsweise bis zum Jahr 2050 einer weltweiten Reduktion des Verzehrs von rotem Fleisch um 50 % und eines Anstiegs der Zufuhr von Nüssen, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten um mehr als 100 %.

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