Maryam S. Farvid und ihre Kolleginnen sowie Kollegen von der Harvard T.H. Chan School of Public Health in Boston ermittelten den Zusammenhang von Obst- und Gemüsekonsum und dem Auftreten von Brustkrebs. Sie nutzten die Daten von 182.145 Frauen im Alter von 27 bis 59 Jahren aus der Nurses´ Health Study (NHS, 1980–2012) und der NHS II (1991–2013) und dokumentierten 10.911 Fälle von invasiven Mammakarzinomen. Sie stellten fest: Je mehr Obst und Gemüse die Frauen verzehrten, desto seltener waren sie von Brustkrebs betroffen.
Besonders eine hohe Aufname von über fünf Portionen Obst und Gemüse (besonders Kreuzblütler, grünes Blattgemüse und gelbes/oranges Gemüse) war mit einem signifikant reduzierten Risiko verbunden. Frauen, die vor allem viel Gemüse aßen, besonders Brokkoli, Blumenkohl und Winterkürbis, bekamen deutlich seltener östrogenrezeptornegative Tumoren (ER) als Frauen, die weniger Gemüse verspeisten. Die stärksten Assoziationen insgesamt zeigten sich für ER-negative Tumoren und für Tumoren mit HER2-Rezeptoren.
Obst und Gemüse sind reich an potenziell antikanzerogenen Nährstoffen einschließlich Ballaststoffen, Vitamin C und E, Carotinoiden und anderen bioaktiven Substanzen. Der Effekt einer gesunden Ernährung scheint vor allem in den frühen Stadien der Karzinogenese Wirkung zu zeigen: Die Autorinnen ziehen den Rückschluss, dass die Ernährung acht oder mehr Jahre vor der Diagnose entscheidend sein kann. Was wir heute essen, ist also zukunftsentscheidend.