In einer Klinik in Colchester beteiligten sich 73 Frauen mit Stress-, Drang- oder gemischter Inkontinenz an einer randomisiert-kontrollierten Studie: Zusätzlich zur Standardphysiotherapie erhielt etwa die Hälfte von ihnen einen sechswöchigen modifizierten Pilates- Kurs. Die Kontrollgruppe nahm nur am klassischen Beckenbodentraining teil.
Um einen signifikanten Effekt des Pilates-Trainings auf die Inkontinenz- Symptomatik oder die Lebensqualität nachzuweisen, war die Teilnehmerzahl der Pilotstudie zu gering. Insbesondere bei Frauen mit weniger ausgeprägten Beschwerden zeigten sich jedoch Benefits: Das Selbstwertgefühl stieg, sie fühlten sich in ihren sozialen Aktivitäten und in ihrem Alltag weniger eingeschränkt. Patientinnen mit einer stärkeren Symptomatik berichteten dagegen von einer Verbesserung ihrer persönlichen Beziehungen. In qualitativen Interviews ergaben sich Hinweise darauf, dass die Pilates-Übungen in der Gruppe die Motivation zum Training und das allgemeine Wohlergehen positiv beeinflussten.
Die Ergebnisse der Pilotstudie sollen dazu beitragen, eine große randomisiert-kontrollierte Studie zum Effekt des Pilates-Trainings bei Inkontinenz zu planen, um die Wirkung zu verifizieren.