Dreiergruppe verschiedenen Alters beim Joggen im sonnigen Herbst

Herzinsuffizienz

Naturmedizin 5/2021

Mehr Mut zum Training!

Viele Menschen mit Herzinsuffizienz trauen sich keinen Sport zu. Die Corona-Pandemie hat ihr übriges getan und den Bewegungsspielraum der Herzkranken und Herzinsuffizienzpatienten weiter eingeschränkt. Sie haben in den vergangenen Monaten sichtlich abgebaut.
Praxisfazit

„Wir sind so begeistert von unseren Ergebnissen, dass wir in einer Folgestudie Patienten aktivieren möchten, die derzeit noch weniger belastbar sind und sich ausschließlich in der NYAH-Klasse III befinden“

Gülmisal Güder

 

Interessierte Patienten können sich in der Herzinsuffizienz- Ambulanz anmelden: Mail: dzhi-ambulanz@ukw.de Tel.: 0931 201 46300

Umso wichtiger ist die neue Beobachtungsstudie des DZHI: Sie hat gezeigt, dass ein ärztlich überwachtes körperliches Training für Patienten mit Herzinsuffizienz machbar und sicher ist und sowohl die Lebensqualität als auch den Schweregrad der Herzschwäche verbessern kann. Die Pilotstudie hat gezeigt, dass die Studienteilnehmer:innen, 12 Patient:innen mit eingeschränkter Pumpleistung des Herzens (Ejektionsfraktion <45%, NYHA Klasse II/III), das wöchentliche Training in der Sporthalle sehr gut absolvieren konnten und es während der Trainingseinheiten keine Herz-Kreislauf- Zwischenfälle gab. Ein Jahr lang haben die Männer und Frauen zwischen 49 und 64 Jahren unter ärztlicher Aufsicht und nach Anleitung von speziell ausgebildeten Übungsleitern ihre Ausdauer, Kraft und Koordination trainiert. Vor jedem Training wurden die Basiswerte wie Bluthochdruck und Puls gemessen und somit die Trainingstauglichkeit geprüft. Die Ergebnisse sind eindeutig: Eine Sportgruppe für herzinsuffiziente Patient: innen ist durchaus machbar und sicher. Und vor allem erfolgreich: Nach einem Jahr halbierte sich der Biomarker für Herzinsuffizienz, der so genannte NT-proBNP-Wert. Die Auswurffraktion erhöhte sich von durchschnittlich 36 % auf 41 %. Die Leistungsfähigkeit und Aktivität im Alltag wurden maßgeblich verbessert und somit auch die Lebensqualität.
Quelle: Güder G et al.: Establishing a cardiac training group for patients with heart failure: the “HIP-in-Würzburg” study. Clin Res Cardiol (2021). https://doi.org/10.1007/s00392-021-01892-1
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