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Naturmedizin

Licht und Schatten: Das Mikrobiom unterschiedlich beleuchtet

Leverkusen, 15. September 2023 – Das Darmmikrobiom spielt eine wichtige Rolle in der Gesundheit, nicht nur für den Magen-Darm-Trakt. Es ist essenziell für die menschliche Entwicklung, hat immunmodulierende Eigenschaften, beteiligt sich an Verdauungsprozessen und reguliert die Darm-Hirn-Achse – dennoch wird seine Relevanz oft unterschätzt. Anlässlich des Kongresses “Viszeralmedizin 2023” der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten beleuchten zwei Experten den Einfluss des Mikrobioms auf die allgemeine Darmgesundheit und auch das Reizdarmsyndrom.

Unter der Leitung von Prof. Dr. med. Dr. h.c. Peter Malfertheiner, Professor an der LMU München, besprechen und diskutieren Prof. Dr. Ahmed Madisch, Gastroenterologe am Centrum Gastroenterologie Bethanien, und Prof. Dr. Stephan C. Bischoff, Leiter des Instituts für Ernährungsmedizin Universität Hohenheim, was das
Mikrobiom positiv wie auch negativ beeinflussen kann und inwiefern ein gesundes Darmmikrobiom in die Behandlung des Reizdarmsyndroms einzahlen kann.

Das Mikrobiom – oft unterschätzt und doch relevant
Der Einfluss des Darmmikrobioms auf die Gesundheit wird oft unterschätzt. Dabei spielt das Mikrobiom bei diversen Prozessen im Körper eine wichtige Rolle. Die Funktion des Darmmikrobioms reicht von der relevanten Rolle für das Immunsystem bis hin zur Einflussnahme auf Verdauungsprozesse und hat damit vielfältige und wichtige Funktionen für die Gesundheit. Ist das Mikrobiom geschädigt, kann daher auch die Gesundheit und das Wohlbefinden leiden. Verschiedene endogene wie auch exogene Faktoren haben Einfluss auf die Zusammensetzung der Bakterien im Darm: So kann eine unausgewogene Ernährung, Stress oder die Einnahme von Medikamenten wie Antibiotika das Darmmikrobiom aus dem Gleichgewicht bringen. Als Folge eines gestörten Darmmikrobioms können unter anderem auch Symptome eines Reizdarmsyndroms auftreten.


Reizdarmsyndrom und Mikrobiom – gibt es eine Verbindung?


Das Reizdarmsyndrom gehört mit einer Prävalenz von 10 - 20 Prozent zu den häufigsten gastrointestinalen Krankheitsbildern und weist sich durch seine Heterogenität aus. Pathophysiologische Störungen wie Motilitätsstörungen, intestinale Dysbiose und „Leaky gut“ gelten als häufige Ursache für die Symptome. Inzwischen wird die Rolle des Mikrobioms bei Krankheiten mehr und mehr verstanden. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse lassen einen möglichen Zusammenhang zwischen Veränderungen im Darmmikrobiom und dem Auftreten eines Reizdarmsyndroms vermuten. Ist das Mikrobiom beispielsweise durch eine Antibiotika-Einnahme oder Stress geschädigt, können intestinale Dysbiosen die Folge sein. Diese können zu gastrointestinalen Motilitätsstörungen oder Störungen der Darmbarriere („Leaky gut“) führen – und damit auch Symptome des Reizdarmsyndroms auslösen.
Ist das Mikrobiom geschädigt, leidet nicht nur die körperliche, sondern auch die mentale Gesundheit. Stress schlägt wortwörtlich auf den Magen und den Darm, und kann über die Kommunikation entlang der Darm-Hirn-Achse z. B. bei einem Reizdarmsyndrom zu Blähungen und Schmerzen führen. Ebenso kann es in Folge der Belastung durch die gastrointestinalen Beschwerden und die damit einhergehende Einschränkung der Lebensqualität zu psychischem Stress und weiteren Einschränkungen der Lebensqualität kommen.

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