In der traditionellen europäischen Naturheilkunde wird Holunder bei trockenem Reizhusten und Fieber angewendet. Vor allem die Blüten mit ihrer antiviralen Wirkung kommen zum Einsatz. Der Aufguss eignet sich als schweißtreibender Tee, für Schwitzbäder und fördert sowohl Sekretabfluss aus den Nebenhöhlen als auch das Abhusten. Waswa et al. nennen eine sehr breite Palette an traditionellen Anwendungsbereichen: Knochenbrüche, Rheuma, Diabetes, Erkrankungen der Atemwege und der Lunge, Hautkrankheiten, entzündliche Beschwerden, Durchfall, Regelschmerzen, Schlangenbisse, Harnwegsinfektionen und andere.
Bis heute wurden nur 11 Arten auf ihre chemischen Verbindungen untersucht und insgesamt 425 bioaktive Bestandteile identifiziert, u.a: Phenolverbindungen, Terpenoide, Fettsäuren, cyanogene Glykoside, Phytosterole, Lektine, organische Säuren, Alkaloide, Cumarin, Anthrachinon. Die Rohextrakte und die isolierten chemischen Bestandteile zeigen diverse hervorragende pharmakologische Eigenschaften und Aktivitäten: antioxidativ, antimikrobiell, antidiabetisch, entzündungshemmend, antidepressiv, schmerzstillend, wirksam gegen Giardien, immunmodulatorisch, skolizid, antiulzerogen, antioxidativ, knochenschützend, antiglykämisch, antiosteoporotisch, hypolipidämisch, Antiglykation und wundheilende Qualitäten.