Bei der Zerstörung des Darmepithels durch Zytostatika setzen nekrotische Epithelzellen proinflammatorische Faktoren frei, die zu einer Entzündung des Magen-Darm-Trakts führen. Daher ist der Schutz der Darmepithelzellen von entscheidender Bedeutung, um die durch eine Chemotherapie verursachten inflammatorischen Prozesse im Verdauungstrakt zu lindern. In der vorliegenden Studie wurde die Pyroptose von mit Cisplatin behandelten Epithelzellen untersucht. Die Forschenden fanden heraus, dass ROS ein wichtiger Auslöser der Chemotherapieinduzierten gastrointestinalen Entzündung ist. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass F.-Fructus-Extrakt (FAE) und seine Hauptbestandteile Phillyrin und Forsythrin A den ROS-Gehalt signifikant reduzierten und damit der Pyroptose und der Freisetzung von Entzündungsfaktoren entgegenwirkten. Auch Makrophagen tragen zu gastrointestinalen Ent zündungsprozessen und damit zu CINV bei. Die Wissenschaftler:innen haben die Toxizität von Cisplatin und LPS(Lipopolysacchariden) / ATP (Adenosintriphosphat) auf Makrophagen untersucht und die Schutzwirkung von FAE bewertet. FAE unterdrückte die Aktivierung des NLRP3-Inflammasoms signifikant. Dies führte zu einer deutlichen Verringerung der IL-1βund IL-18-Spiegel nach der Behandlung mit FAE. Die Studienergebnisse deuten auf ein mögliches Potenzial von FAE zur Behandlung von gastrointestinalen Entzündungen bei Chemotherapien hin.
Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie
Naturmedizin 2/2024
Forsythiae Fructus kann bei Nebenwirkungen der Chemotherapie helfen
Etwa 90 % der Personen, die eine Zytostatika-Therapie mit Cisplatin erhalten, leiden an Chemotherapie-induzierter Übelkeit/Erbrechen (CINV). Inflammatorische Prozesse und eine übermäßige Produktion reaktiver Sauerstoffspezies (ROS) durch Cisplatin führen zu einer gastrointestinalen Entzündung, die an der CINV-Pathogenese beteiligt ist. Ein Forschungteam fand nun heraus, dass Forsythiae Fructus in vitro oxidativen Stress regulieren und damit einen Beitrag zur Verbesserung von CINV leisten könnte.