Fleisch- und Milchersatz sind gesund
Dass die westliche fleischlastige Ernährungsweise alles andere als gesund ist, steht außer Frage. Der Verzicht auf das geliebte Schnitzel oder auf die Milch im Kaffee fällt den meisten Menschen aber schwer. Zunehmend findet man aber auch pflanzliche Fleisch- und Milchersatzprodukte im Regal. In einem Review fasst der Psychologe Christopher Bryant, University of Bath, UK, zusammen, warum die Ersatzprodukte trotz dessen, dass sie hochverarbeitet sind, weitaus gesünder sind als Fleisch, Milch und Ei direkt vom Tier.
Der beste Milchersatz
Ob aus Cashew, Mandeln, Soja, Hafer, Reis oder Hanf – jeder Pflanzendrink hat seine Vor- und Nachteile. Erbsenbasierte „Milch“ hat den höchsten Gehalt an Magnesium, Phosphor, Zink und Selen, gefolgt von Sojadrink. Nuss- und/oder Sojaallergiker greifen besser zu Reis- oder Hafermilch. Hafermilch ist die am meisten, Mandelmilch die am wenigsten umweltfreundliche Variante. Für eine ausgewogene Ernährung sollte man die Sorten am besten variieren und auf zugesetzte Zucker achten.
Aus Umwelt-, Tierschutz- und gesundheitlichen Gründen ist es ratsam, den Konsum tierischer Produkte zu reduzieren und stattdessen mehr Obst und Gemüse zu essen. Obwohl das die meisten Menschen auch wissen, tun sich viele mit der Ernährungsumstellung schwer. Statt gänzlich auf geliebte Speisen wie Burger und Lasagne verzichten zu müssen, kann man aber zu pflanzlichen Alternativen greifen. Die pflanzlichen Ersatzprodukte kommen ihren tierischen Originalen in puncto Konsistenz und Geschmack mittlerweile ziemlich nah.
Es geht um die Wurst
Der wachsende Markt pflanzlicher Fleisch-, Ei- und Milchalternativen hat mittlerweile weitaus mehr zu bieten als geschmacksarme Sojablöcke: Ob Burger-Patties auf Erbsenbasis, Geschnetzeltes aus Jackfrucht, Hartkäse aus Mandeln, vegane Mayonnaise oder der mittlerweile fast ubiquitär angebotene Haferdrink – für jedes tierische Lebensmittel gibt es einen passenden Ersatz.
Fleischersatz ist gesünder als Fleisch
Die Sorge, die Ersatzprodukte seien als hochverarbeitete Lebensmittel ungesünder als Tierprodukte, hält Bryant für unbegründet. Zum einen, weil ein Großteil der konsumierten tierischen Lebensmittel ebenfalls hochverarbeitet sind, zum anderen, weil es fraglich ist, ob man die überzüchteten und nicht artgerecht gehaltenen Tiere, von denen wir unser Fleisch und unsere Milch beziehen, überhaupt noch als „natürlich“ bezeichnen kann. Ökologisch und gesundheitlich ist der Unterschied zwischen pflanzlichem Fleischersatzprodukt und Gemüse und Obst in Rohform verschwindend gering im Vergleich zu dem Unterschied zwischen pflanzlichem Ersatz und Fleisch vom Tier.
Lesen Sie den ganzen Artikel
