Sehr mageres Mädchen sitzt vor einer Schale und spult ein Maßband auf ihre Gabel anstatt Spaghetti.

Risikogruppen identifizieren

Naturmedizin 5/2023

Essstörungen und erhöhte Suizidgefahr

Ein US-amerikanisches Forschungsteam hat die Assoziation zwischen einer Reihe von Symptomen einer Essstörung und aktuellen Suizidgedanken in einer Kohorte von Patient:innen mit verschiedenen Arten von Essstörungen untersucht.
Praxisfazit
Die Studienergebnisse unterstreichen die Bedeutung des Screenings auf Fasten bei Personen mit Essstörungen, wenn sie sich zur Behandlung vorstellen. Die Bewertung von Faktoren wie Emotionsregulation, Belastbarkeit und Selbstwertgefühl kann dabei helfen, das Risiko für suizidale Gedanken besser einzuschätzen und gezielter zu intervenieren.

Personen mit einer Essstörung, die fasteten, hatten eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von aktuellen Suizidgedanken gegenüber Personen mit einer Essstörung, die nicht fasteten (Odds Ratio, OR 3,23; 95 %-KI 1,15–9,27). Die Forschenden definieren Fasten als Auslassen einer Mahlzeit und/oder ≥ 8 htgl. ohne Nahrungsaufnahme. Exzessive Bewegung hingegen verringerte die Wahrscheinlichkeit von aktuellen suizidalen Gedanken (OR 0,35; 95 %-KI 0,13–0,98).

Die Forschenden analysierten die strukturierten Aufnahmegespräche von 166 Personen mit einem Durchschnittsalter von 26,54 Jahren (148 Frauen, 17 Männer, eine Person mit nichtbinärer Geschlechtsidentität), die sich zur Behandlung einer Essstörung ambulant vorstellten. 26,5 % der Proband:innen hatten aktuell Suizidgedanken (während des Aufnahmegesprächs oder bis zu zwei Wochen vorher). Die anderen untersuchten Symptome einer Essstörung, wie z. B. Body Checking, Binge Eating oder selbstinduziertes Erbrechen, erhöhten die Wahrscheinlichkeit von suizidalen Gedanken nicht.

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