Rheumatoide Arthritis

Naturmedizin 3/2018

Ernährung spielt entscheidende Rolle

Wichtige Auslöser der rheumatoiden Arthritis (rA) sind neben Pathogenen, Rauchen und Hormonstörungen auch bestimmte Lebensmittel. Die Ernährung ist bei rA daher ein wichtiger therapeutischer Ansatzpunkt. Die günstige Wirkung einer antiinflammatorischen Ernährung bei chronischen Erkrankungen wie rA findet in der Forschung zunehmend Beachtung.

So haben Studien gezeigt, dass bei übermäßigem Salzkonsum vermehrt proinflammatorische Makrophagen und Th17-Zellen und weniger Treg-Zellen freigesetzt werden. Neben einem Überschuss an Salz gehört auch ein Übermaß an Kohlenhydraten und Omega-6-reichen Pflanzenölen zu den Entzündungsmotoren der modernen westlichen Ernährung. Die arthritislindernde Wirkung mediterraner Kost mit günstigem Fettsäurenverhältnis wurde bereits in mehreren Tierstudien belegt. Günstig wirken sich Omega-3-Fettsäuren aus, wie sie in kalt gepresstem nativem Olivenöl enthalten sind. Unterstützt werden kann der positive Effekt durch eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D. Wichtig bei rA ist auch die Prävention von Adipositas, da Übergewicht in der frühen und der Ausheilungsphase eine wichtige Rolle spielt. Speziell bei der Therapie mit krankheitsmodifizierenden Antirheumatika (DMARD) können die gastrointestinalen Nebenwirkungen oft zu Ernährungsmängeln führen und der dauerhafte Einsatz von Glukokortikoiden kann sich in Gewichtszunahme und Diabetes niederschlagen. Eine Reduktion des Kohlehnydratgehalts in der Ernährung ist bei diesen Patienten daher besonders wichtig. Ähnlich verhält es sich bei TNF-Inhibitoren. Nicht vernachlässigen sollte man außerdem die Rolle der Darmflora, die einen wesentlichen Einfluss auf die Krankheitsprogression ausübt. So lässt sich mit geeigneten Probiotika nachweislich der IL-6-Spiegel bei rA-Patienten senken. Eine ballaststoffreiche Kost fördert eine gesunde Darmbesiedlung.
Lebensmittel mit potenziell therapeutischer Wirkung bei rA sind Chilischoten aufgrund ihres Capsaicin-Gehalts sowie Kakao, roter Ginseng und andere antioxidative Pflanzenstoffe. Damit es nicht zum Muskelschwund bzw. zu rheumatoider Cachexie kommt, ist ggf. auch die Supplementation von Aminosäuren sinnvoll. OH
Quelle:

Cutolo M, Nikiphorou E: Don‘t neglect nutrition in rheumatoid arthritis! RMD Open 2018; 4: e000591

ICD-Codes: M06.9

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