An sechs Krankenhäusern in China rekrutierten Wissenschaftler 242 Frauen mit leicht bis moderat ausgeprägten perimenopausalen Depressionen. Zwölf Wochen lang erhielten die Teilnehmerinnen entweder das Antidepressivum Escitalopram 1x täglich 10 mg oder man schickte sie pro Woche dreimal zur Elektroakupunktur. Die Follow-up-Dauer betrug ebenfalls zwölf Wochen. Zur Beurteilung der Behandlungsmethoden wurden das 17-item Hamilton Depression Rating Scale (HAMD-17) und der MENQOL-Fragebogen (menopause-specific quality of life) herangezogen. Zusätzlich wurden die Östrogen-, FSH- und Luteinspiegel erfasst.
116 Patientinnen schlossen alle Elektroakupunktursitzungen ab, 105 durchliefen die zwölfwöchige Therapie mit Escitalopram. Am Ende der Intervention erwies sich die Elektroakupunktur als ebenso wirksam wie das Antidepressivum. Die alternative Methode punktete aber vor allem im Fol
low-up: Nach 24 Wochen war der HAMD-17- Score bei den akupunktierten Frauen signifikant stärker zurückgegangen als bei den medikamentös behandelten (-7,84 vs. -5,65 Punkte; p < 0,001). Gleiches galt für den Punktwert im MENQOL (-28,94 vs. -20,04; p = 0,001). Einen Unterschied in den Sexualhormonspiegeln fand man in keiner der beiden Behandlungsgruppen.
Damit schnitt die Elektroakupunktur als Maßnahme gegen perimenopausale Depressionen recht gut ab. Allerdings weist die Studie einige Limitationen auf, allen voran das Fehlen einer Placebokontrolle.