Einfluss des Darmmikrobioms bei Multipler Sklerose

Bis heute ist keine Heilung von MS möglich und daher sind Rehabilitationsprogramme von großer Bedeutung – vor allem in fortgeschrittenen Stadien. Allerdings werden diese oft nur von realtiv wenigen Patient:innen genutzt. Außerdem sehen Barone et al. Forschungsbedarf zur Rolle des Darmmikrobioms bei Entstehung und Progression von MS. So haben sie das Potenzial eines kurzen, multidimensionalen Rehabilitationsprogramms von insgesamt 14 Patient:innen in der eigenen Umgebung evaluiert. Dieses hat das Ziel, das Darmmikrobiom zu beeinflussen, MS-Symptome zu mildern und die Lebensqualität zu verbessern. Es enthält: neuromotorische Reha, Diät (angelehnt an die mediterrane Diät), einen an die Erkrankung angepassten Segelkurs und Achtsamkeitstraining). Die Autor:innen kommen zu dem Ergebnis, dass das Programm zu einer Modulation der MS-typischen Dysbiose mit einer reduzierten Anzahl von Pathobionten und einer Erhöhung der Produzenten von nützlichen kurzkettigen Fettsäuren geführt hat. Diese teilweise Wiederherstellung eines eubiotischen Profils könnte helfen, der bei MS typischerweise beobachteten Entzündungsneigung entgegenzuwirken. Verbesserte körperliche Leistungsfähigkeit und Verringerung von Müdigkeit wurden ebenfalls beobachtet.