Zwei Hände halten ein Modell eines Herzens und Kapseln mit Nahrungsergänzungsmitteln.

Das Herz-Kreislauf-System schützen

Naturmedizin 4/2023

Die wichtigsten Supplemente im Überblick

Viele Patient:innen mit metabolischen oder kardiovaskulären Erkrankungen (KVE) ernähren sich nicht ausgewogen. Die Folge ist ein Mangel an verschiedenen Mikronährstoffen. Ein internationales Team von Wissenschaftler:innen fasste im Rahmen eines aktuellen, umfassenden Reviews zusammen, welche Supplemente geeignet sind, um die kardiovaskuläre Gesundheit zu schützen.
Praxisfazit
Mittlere bis hohe Evidenz für einen kardioprotektiven Effekt gibt es für ω-3- und ω-6-Fettsäuren, L-Arginin, L-Citrullin, Folsäure, Vitamin D, Magnesium, Zink, a-Liponsäure, Coenzym Q10, Melatonin, Catechin, Kurkumin, Flavanol, Genistein und Quercetin. In Studien senkte eine Supplementation mit Omega-3-Fettsäuren das relative Risiko für kardiovaskuläre Mortalität um 7 %, für Myokardinfarkt um 15 % und für KHK-Ereignisse um 14 %. Die Gabe von Folsäure reduzierte das Apoplexrisiko um 16 %, und die Gabe von Coenzym Q10 führte zu einer Senkung der allgemeine Mortalität um 32 %. Die Supplementation von β-Carotin war mit einer Risikoerhöhung der allgemeinen Mortalität um 10 %, der kardiovaskulären Mortalität um 12 % und des Apoplexrisikos um 9 % verbunden. Basierend auf der vorliegenden Evidenz empfehlen die Autor:innen für die Kardioprävention vor allem die Supplementation von ω-3-Fettsäuren (idealerweise als Eicosapentaensäure) und Folsäure.
Problem Fehlernährung

Eine ausgewogene Mikronährstoffversorgung bildet die Grundlage für den Erhalt der kardiovaskulären Gesundheit. Da sich nur die wenigsten Menschen an die Ernährungsempfehlungen halten, kann es sinnvoll sein, bestehende Mängel gezielt mit wirksamen Supplementen auszugleichen.

Die Metaanalyse umfasste 884 randomisierte, kontrollierte Interventionsstudien zur Wirkung von 27 verschiedenen Mikronährstoffen. Insgesamt flossen die Daten von über 883.600 Personen (rund 4,9 Mio. Personenjahre) in die Analyse ein. Für alle Mikronährstoffe wurde die Evidenz – soweit verfügbar – für einen Effekt auf folgende kardiovaskuläre Parameter zusammengetragen: systolischer und diastolischer Blutdruck, Lipidprofil, Glukoseparameter sowie die Outcome-Parameter allgemeine und kardiovaskuläre Mortalität, Myokardinfarkt (MI), Schlaganfall, koronare Herzerkrankung (KHK), Arrhythmie und Risiko für Typ-2 -Diabetes (T2D). Die Ergebnisse ihrer Analyse haben die Autor:innen in einer Übersichtstabelle zusammengefasst (siehe Abb.). Sie soll Behandler:innen dabei helfen, eine geeignete Supplementationsstrategie für die Kardioprävention gesunder Personen sowie für die Therapie kardiovaskulär erkrankter oder diabetischer Patient:innen zusammenzustellen.

Heatmap zu Effekten antioxidativer Mikronährstoffe auf kardiovaskuläre Risikofaktoren.
Heatmap zum Einfluss von Mikronährstoffen auf kardiovaskuläre oder Typ-2-diabetische Ereignisse.
Mod. nach An P et al., J Am Coll Cardiol 2022
Positive Wirkung auf Lipide, Blutzucker und Blutdruck

Für die folgenden Mikronährstoffe konnte ein signifikanter Effekt auf eine oder mehrere Zielparameter bestätigt werden:

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