Viele Nahrungsmittel, Gemüse, Gewürze, Kräuter und ein Blutglukosemessgerät auf einem Tisch von oben gesehen.

Ernährung bei Typ-2-Diabetes

Naturmedizin 2/2024

Die Auswirkung von Makronährstoffen auf die Insulinresistenz

Makronährstoffe sind wesentlich an der Aufrechterhaltung eines gesunden Stoffwechsels beteiligt, indem sie unter anderem die Freisetzung von Inkretinen stimulieren. Deshalb spielen Makronährstoffe eine wichtige Rolle für die Prävention von Insulinresistenz und Typ-2-Diabetes. Lesen Sie hier, wie Fruktose, Ballaststoffe, Fette, Eiweiße und Aminosäuren die Insulinsensitivität beeinflussen können.
Praxisfazit
Das wachsende Verständnis der molekularen Mechanismen, die die Entstehung einer Insulinresistenz begünstigen, könnte in Zukunft dazu beitragen, Stoffwechselkrankheiten wie Typ-2-Diabetes vorzubeugen. Als besonders schädlich für die Insulinsensitivität gilt Fruktose – hier gibt es möglicherweise Geschlechtsunterschiede. Patient:innen sollten darauf hingewiesen werden, dass der gesundheitsfördernde Effekt von einfach ungesättigten Fettsäuren verloren geht, wenn der Fettkonsum insgesamt hoch ist. Eine Portion Protein vor der Hauptmahlzeit kann dabei helfen, den Appetit zu regulieren. Bei den Aminosäuren haben vor allem Glycin und Arginin positive Effekte auf die Insulinresistenz gezeigt.

Eine hohe Fruktosezufuhr (> 250 g/d) verringerte in Studien die Insulinsensitivität und verstärkte den Grad der Adipositas sowohl bei gesunden als auch bei übergewichtigen Personen. Der Verzehr einer hohen Fruktose-Menge beeinträchtigt die Darmbarriere und verändert die Zusammensetzung der Darmmikrobiota. Die Folge ist eine erhöhte Endotoxinfreisetzung, systemische Entzündungen und Insulinresistenz.

Bemerkenswert ist, dass in einer Studie an Nagetieren eine hohe Fruktosezufuhr bei Männchen zu einer ausgeprägteren Glukoseintoleranz führte als bei Weibchen. Beim Menschen wurden Geschlechtsunterschiede in der Wirkung von Fruktose auf die Harnsäurekonzentration, nicht aber auf die Glukosehomöostase beobachtet. Geschlechtsunterschiede bei der Fruktose-bedingten Beeinträchtigung der Glukosehomöostase beim Menschen müssen in größeren Stichproben untersucht werden.

Alternative Süßungsmittel im Fokus der Wissenschaft

Kalorienarme Süßstoffe (LCS), darunter Aspartam, Saccharin, Sucralose und Steviolglykosid, bieten eine Alternative zu zugesetztem Zucker. Allerdings sind die Auswirkungen von LCS umstritten. In einigen RCTs verringerten LCS Körpergewicht, BMI, Fettmasse und Taillenumfang signifikant. Im Gegensatz dazu zeigen die Ergebnisse anderer RCTs keine signifikante Wirkung von LCS auf das Gewichtsmanagement. Mehrere Beobachtungsstudien liefern Hinweise darauf, dass der Konsum von LCS mit einem signifikant erhöhten T2D-Risiko und einer höheren Inzidenz von abdominaler Adipositas assoziiert ist. Weitere Studien sind erforderlich, um den Einfluss von LCS auf Stoff wechselkrankheiten zu untersuchen.

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