Emotionales Essen

Naturmedizin 4/2023

Das Bauchgefühl im Visier

Beim emotionalen Essen ist der Grund für die Nahrungsaufnahme nicht Hunger, sondern eine Reihe von negativen oder positiven Gefühlen. Dieses Essmuster ist assoziiert mit einem höheren Body-Mass-Index sowie dem vermehrten Verzehr von fett- und zuckerreichen Lebensmitteln. Bisherige Studien untersuchten Essen als Reaktion auf Emotionen im Allgemeinen – ganz spezifische Gefühlslagen wurden weniger berücksichtigt. US-amerikanische Wissenschaftler:innen gingen diesem Forschungsdefizit nach.
Praxisfazit
Bei der Behandlung von adipösen Patient:innen, die emotionalen Essmustern folgen, sollten die ganz spezifischen Gefühle, die für das emotionale Essen verantwortlich sind, in die Therapie mit einbezogen werden.

Die Studie schloss 63 adipöse Proband:innen zwischen 22 und 65 Jahren ein (96,8 % weiblich), die zu emotionalem Essen neigten und Gewicht abnehmen wollten. Die am meisten genannten Ursachen für emotionales Essen waren depressive Symptome (44,4 %), gefolgt von Ärger/ Ängsten (20,6 %), Langeweile (17,5 %) und positiven Emotionen (14,3 %). Anhand multipler Regressionsanalysen wurde der Zusammenhang zwischen emotionalem Essen und Essstörungen, Emotionsregulationsstörungen und depressiven Symptomen untersucht.

Die Ergebnisse: Essen aufgrund depressiver Symptomatik ist die problematischste Form von emotionalem Essen. Dieses Essmuster war am stärksten mit Ess- und Binge-Eating-Störungen assoziiert. Patient:innen, die aufgrund von Traurigkeit oder Demotivation essen, könnten also ein erhöhtes Risiko für eine Essstörung haben. Demgegenüber scheinen Personen, die aufgrund von Langeweile essen, einem geringeren Risiko für eine Essstörung ausgesetzt zu sein.

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