In die Überprüfung wurden 13 randomisierte, kontrollierte Studien aufgenommen, die die Auswirkungen von Gui-Zhi-Shao-Yao- Zhi-Mu-Dekokt (GSZD) auf die rheumatoide Arthritis untersuchten. Alle Teilnehmer waren Chinesen (mehr Frauen als Männer) und litten unter leichter bis mittelschwerer RA. In den Kontrollgruppen nahmen insgesamt 438 und in den GSZD-Gruppen 479 Patienten teil. In sieben Studien wurde die Versuchsgruppe nur mit GSZD und die Kontrollgruppe mit oralen Schmerzmedikamenten und/oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) behandelt. In vier Studien bekam die Versuchsgruppe zur bestehenden Medikation (Analgetika, Immunsuppressiva) GSZD, und in zwei Studien wurde Teilnehmern, die NSAR und/oder Analagetika nahmen, zusätzlich GSZD verabreicht.
Gui Zhi Shao Yao Zi Mu
GSZD besteht hauptsächlich aus Ramulus Cinnamomi cassia Presl (Gui Zhi), Paeonia lactiflora (Shao Yao), Anemarrhena asphodeloides (Zhi Mu), Glycyrrhiza uralensis (Gan Cao), Ephedra sinica (Ma Huang), Zingiber officinale (Ingwer) und Atractylodes macrocephala (Bai Zhu).
Die in den untersuchten Arbeiten verwendeten Inhaltsstoffe des Dekokts variierten, enthielten jedoch alle die wesentlichen Bestandteile Gui Zhi (je 9–20 g), Shao Yao (je 9–15 g) und Zhi Mu (je 10–30 g). Die Kräutermischung wurde 20 bis 30 Minuten in kaltem Wasser eingeweicht und anschließend 30 Minuten gekocht. Das Dekokt tranken die Patienten bis zu dreimal täglich über 3 bis 16 Wochen.
Die überprüften Laborwerte waren Rheumafaktor (RF), C-reaktives Protein (CRP) und Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG). Spezifische Symptome wie Gelenkschmerz, Gelenkschwellung und Morgensteifigkeit wurden erhoben.
Ergebnisse
Insgesamt war die RA-Behandlung mit GSZD in dieser Metaanalyse signifikant wirksamer als nur die gängigen medikamentösen Therapien oder Placebos. Die Entzündung im Rahmen der RA wurde durch GSZD allein oder in Kombination mit antiphlogistischen Medikamenten reduziert. Das Dekokt erreichte eine signifikante Verbesserung der BSG-Spiegel, nicht aber der CRP- und RF-Werte. GSZD allein konnte klinische Symptome wie Morgensteifigkeit, Schwellungen und Schmerzen im Vergleich zu Kontrollgruppen signifikant reduzieren.
Die Wirkmechanismen sind hier noch nicht ausreichend geklärt, aber GSZD lindert die Symptome wohl durch Entzündungshemmung.
Nebenwirkungen wurden nur in zwei Studien festgestellt, wobei nur ein Patient aufgrund GSZD gastrointestinale Beschwerden meldete und ein anderer GSZD in Kombination mit Analgetika einnahm, weshalb man die Ursache der Nebenwirkung nicht verifizieren kann.
Die Autoren werten die Ergebnisse positiv und schlussfolgern, dass GSZD als Begleittherapie für Symptome der rheumatoiden Arthritis sicher und effektiv ist. Einschränkungen der Analyse sind jedoch die relativ kurze Dauer der eingeschlossenen Arbeiten und dass in einigen Studien die Basisformulierung noch durch weitere Kräuter ergänzt wurde. Langzeitforschung mit größeren Patientengruppen ist nun erforderlich.