Patient:innen mit einer Essstörung leiden an einer enorm eingeschränkten Lebensqualität und einer erhöhten Mortalität. Es liegt auf der Hand, dass die Erkrankungen zu einem pathologischen Elektrolythaushalt führen. Ob Elektrolytstörungen der künftigen Diagnose einer Essstörungen vorausgehen, untersuchten jetzt kanadische Wissenschaftler:innen.
Bei allen Studienteilnehmer:innen wurden innerhalb von drei Jahren mindestens ein Mal bis zu 30 Tage vor einer potenziellen Erstdiagnose einer Essstörung die Elektrolytwerte (Kalium, Natrium, Magnesium, Phosphat, Bikarbonat) bestimmt. Bei 18,4 % der Fallkohorte (6.970 Patient:innen, Durchschnittsalter 28 Jahre, 87,2 % weiblich) zeigte sich noch vor der Diagnosestellung eine Elektrolytverschiebung.
Die Häufigkeit abnormer Elektrolytwerte lag in der Kontrollkohorte (27.878 Proband:innen) dagegen lediglich bei 7,5 %. Lag eine Elektrolytstörung vor, stieg die Wahrscheinlichkeit für die Diagnose einer Essstörung folglich um mehr als das Zweifache (adjustierte Odds Ratio, aOR 2,12; 95 %-KI 1,86–2,41). Im Schnitt bestanden bereits 386 Tage (Interquartilbereich, IQR 157–716) vor der Diagnose Abweichungen zu den Normwerten.
Folgende Elektrolytstörungen hatten ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Essstörung zur Folge (s. Abb.):
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