Eine Sprinterin in Aktion.

Allergien bei Leistungssportler:innen

Naturmedizin 1/2024

Nicht nur Asthma ist ein Thema

Leistungssportler:innen sind häufig von allergischen Erkrankungen betroffen. Viele Untersuchungen mit Athlet:innen fokussierten sich bisher vor allem auf Asthma bronchiale und damit assoziierte Aspekte. Wie hoch aber ist die Prävalenz von allergischen Erkrankungen im Allgemeinen und der entsprechende Medikamentengebrauch bei Leistungssportler:innen in Deutschland?
Praxisfazit
Bei vielen Profisportler:innen besteht eine allergische Prädisposition. Sie sind aber nicht nur von Asthma bronchiale betroffen. Die vorliegende Analyse deutet darauf hin, dass auch andere allergische Erkrankungen unter Athlet:innen weit verbreitet sind und die Leistung beeinträchtigen können.

Von 560 Leistungssportler:innen (Durchschnittsalter 20,4 Jahre, 73,4 %männlich) hatten 28 %eine allergische Erkrankung und 46 %eine allergische Prädisposition. 16 % aller Studienteilnehmer:innen und 36 %der Sportler:innen mit allergischer Prädisposition gaben an, im vorangegangenen Jahr mehr als dreimal eine antiallergische oder antiasthmatische Medikation eingenommen zu haben. Die häufigste allergische Erkrankung war die allergische Rhinitis (18 %). Bei Leichtathlet:innen und Proband:innen, die eine Duell-Sportart ausübten, wurde ein etwas höherer Prozentsatz an allergischen Erkrankungen festgestellt als bei denjenigen, die einer Ausdauer- oder Ballsportart oder einem technischen Sport nachgingen. Die Gruppe der Leichtathlet:innen bzw. Duell-Sportler:innen war jedoch die kleinste in der Analyse, so dass die Ergebnisse mit Vorsicht interpretiert werden sollten. Individualsportler:innen waren häufiger Allergiker als Teamsportler:innen. Die am häufigsten eingenommenen Medikamente waren Antihistaminika, gefolgt von Kortikosteroiden und Bronchodilatatoren. Trainiert wurde bei einem Großteil der Proband:innen mehr als dreimal pro Woche (51,1 %) oder täglich (37,9 %).

Quelle: Dornquast C et al.: Allergic diseases in German competitive athletes: results of a cross-sectional study. J Sports Med Phys Fitness 2023; 63(4): 588–95
ICD-Codes: J30.1 , J45
Urheberrecht: Adobe Stock - Luzre

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x