Omega-6-Fettsäuren und Diabetes

Naturmedizin

Abbauprodukt von Omega-6 beeinträchtigt Glukosemetabolismus

Der Zusammenhang zwischen Omega-6-Fettsäuren und kardiovaskulären Erkrankungen ist widersprüchlich. In Studien wurde einerseits gezeigt, dass Omega-6-Fettsäuren Lipidwerte und Blutdruck positiv beeinflussen und damit das kardiovaskuläre Risiko senken. Eine zu hohe Aufnahme der Fettsäuren steht andererseits in Verdacht, proinflammatorische und atherosklerotische Prozesse zu begünstigen. Einer Arbeitsgruppe ist es nun gelungen, ein Abbauprodukt von Omega-6-Fettsäuren zu identifizieren, das für die negativen gesundheitlichen Effekte verantwortlich sein könnte.

Unter der Leitung von Prof. Jens Kroll vom European Center for Angioscience (ECAS) der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg kamen Wissenschaftler:innen einem Abbauprodukt von Omega-6-Fettsäuren auf die Spur und entwickelten im Zebrafisch ein Modell, in dem sie die unerwünschten Effekte dieses Oxidationsprodukts mit der Bezeichnung tt-DDE (für trans,trans-2,4-Decadienal) untersuchten. Um zu verstehen, was erhöhte tt-DDE Spiegel bewirken können, mussten sie zunächst herausfinden, welches Enzym das tt-DDE abbaut. Sie entdeckten, dass die Aldehyd-Dehydrogenase 9a1b diese Aufgabe übernimmt: Schaltet man dieses Enzym aus, so steigen die tt-DDE Spiegel.

Erhöhtes tt-DDE beeinflusst Insulinwirkung

Mit diesen Informationen gelang es den Wissenschaftler:innen, im Zebrafisch ein Modell zu entwickeln, mit dem sich die Auswirkungen hoher tt-DDE-Spiegel erforschen lassen. Sie stellten fest, dass mit einem erhöhten tt-DDE-Spiegel eine Störung des Glukosestoffwechsels einhergeht – vergleichbar mit einem milden Diabetes – sowie eine Störung der Funktion und Bildung von Blutgefäßen, wie sie ebenfalls für Diabetes typisch ist.

Auch dem Mechanismus kamen die Forscher:innen auf die Spur: Sie konnten nachweisen, dass tt-DDE die Funktion des Insulinrezeptors hemmt, indem es an ihn bindet. Die blutzuckersenkende Wirkung des Insulins kann sich damit nicht entfalten und ist vermutlich verantwortlich für die beobachtete Hyperglykämie im Blut.

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