Eine Metaanalyse über 24 Studien liefert für positive Effekte des Yoga auf krebsbedingte Nebewnwirkungen einige Evidenz. Praktiziert wurden dabei meist sanfte Yogastile, die Einheiten fanden dabei ein- bis dreimal pro Woche für jeweils 45 bis 120 Minuten über einen Zeitraum zwischen ein bis zwölf Wochen statt. Die eingeschlossenen Patienten litten an verschiedenen Krebsarten, und das Training erfolgte während oder nach Abschluss der Chemo- oder Strahlentherapie. Die Kontrollgruppen wurden mit einem Aufklärungsprogramm oder den Standardmaßnahmen versorgt.
Zehn Studien untersuchten die Wirksamkeit von Yoga auf Schlafstörungen. In sieben der Studien – darunter auch eine randomisiert kontrollierte Phase-III-Studie mit actigraphischer Schlafanalyse – verbesserte sich der Schlaf der Yogaübenden signifikant gegenüber den Kontrollgruppen.
Acht Studien deuteten auf signifikante Vorteile der Yogatherapie bei krebsbedingtem Erschöpfungszustand hin, in zwei Studien erwies sich Yoga der Standardversorgung als immerhin ebenbürtig. Hinsichtlich krebstherapiebedingten kognitiven Einbußen konnte man bei den Yogaübenden in einer Studie eine Steigerung der Gedächtnisleistung um 19% feststellen, gegenüber nur 5% unter Standardversorgung. Eine weitere Studie bestätigte ebenfalls einen positiven Kognitionseffekt. Depressionen und andere Folgen der psychischen Belastung konnten durch Yoga langfristig gelindert werden, wie zwölf von 18 Studien bestätigten. Schmerzen und andere muskuloskelettale Symptome gingen nach einer weiteren Studie durch das Yoga ebenfalls signifikant zurück. Wahrscheinlich beruhen die positiven Effekte des Yoga auf den zirkadianen Rhythmus, die kardiopulmonale und muskuläre Funktion sowie auf die Stress- und Immunreaktion auf einer antiinflammatorischen Wirkung.