An der prospektiven Kohortenstudie nahmen 10.946 Proband:innen (54,3 % weiblich, Durchschnittsalter 57 Jahre) teil. 93 % waren euthyreotisch (TSH 0,56– 5,1 mlU/l, fT4 0,85–1,4 ng/dl), 2,6 % hatten eine subklinische Hyperthyreose (TSH < 0,56 mlU/l, fT4 0,85–1,4 ng/dl) und bei 4,4 % wurde eine subklinische Hypothyreose (TSH > 5,1 mlU/l, fT4 0,85–1,4 ng/ dl) festgestellt.
Während der mittleren Beobachtungsdauer von 21 Jahren (Interquartilbereich, IQR 13,0–27,3) ereigneten sich 3.556 Frakturen. Davon waren 91,5 % auf einen Unfall zurückzuführen, bei 12 % handelte es sich um pathologische Frakturen und 1,0 % waren Ermüdungsbrüche.
Patient:innen mit einer subklinischen Hyperthyreose hatten ein insgesamt um 34 % erhöhtes Frakturrisiko im Vergleich zu euthyreotischen Patient:innen (Hazard Ratio, HR 1,34; 95 %-KI 1,09–1,65; s. Abb.). Das Risiko einer frakturbedingten Hospitalisierung war bei den Proband:innen mit einer subklinischen Hyperthyreose signifikant erhöht. Ein Zusammenhang zwischen einer subklinischen Hypothyreose und einem erhöhten Frakturrisiko bestand nicht (HR 0,90; 95 %-KI 0,77–1,05). Ob subklinische Schilddrüsendysfunktionen behandlungsbedürftig sind oder nicht, wird kontrovers diskutiert. Die Autor:innen empfehlen jedoch, Patient:innen mit einer subklinischen Hyperthyreose regelmäßig zu überwachen, um einem vorzeitigen Knochenabbau vorzubeugen.