Die Menschen ernähren sich unterschiedlich: von Vollwertkost bis zur Mangelernährung. Kann eine als gesund und immunstimulierend geltende Nahrungs-ergänzung für die Allgemeinbevölkerung bei der Primärprävention von viralen Atemwegsinfektionen wie z. B. COVID-19 nützlich sein? Dieser Frage sind Vlieg-Boerstra et al. in einem systematischen Review mit Metaanalyse nachgegangen.
Die Autor:innen evaluierten die Evidenz zur Primärprävention jeglicher viraler Atemwegsinfektionen (VAI) inklusive SARS-CoV-2 durch Nahrungsergänzung mit Substanzen, die eine anerkannte Rolle bei der Immunfunktion spielen: mehrere Mikronährstoffe, Vitamin A, Folsäure, Vitamin B12, C, D, E, Beta-Carotin, Zink, Eisen und langkettige, mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Bei ihrer Suche fanden sie 15.163 Datensätze, von denen 93 Studienberichte eingeschlossen wurden (199.055 Proband:innen). 63 Studien wurden wiederum in die Metaanalysen eingeschlossen, die für Kinder und Erwachsene getrennt durchgeführt wurde. Nur in Asien durchgeführte Studien zeigten eine signifikante, aber heterogene Schutzwirkung der Zinkergänzung für Kinder. Die Vitamin D-Nahrungsergänzung bei Erwachsenen verringerte signifikant die Inzidenz von VAI, insbesondere in Nordamerika, aber nicht in Europa oder Ozeanien. Die Forscher:innen schlussfolgern, dass die Nahrungsergänzung in der Allgemeinbevölkerung entweder keinen oder höchstens einen sehr begrenzten Einfluss auf die Prävention von VAI hat. Ein ungesunder, entzündungsfördernder Lebensstil scheint einen wesentlich größeren Einfluss zu haben.
Lesen Sie den ganzen Artikel