Viele Studien zu orientalischer Kräutermedizin (OKM) und generalisierter Angststörung sind vorhanden, doch Qualität und Homogenität seien zu niedrig, um belastbare Schlussfolgerungen zu ziehen, so die Autorinnen und Autoren um Chan-Young Kwon. Aus 14 172 potenziellen Datensätzen wählten die Wissenschaftler 109 kontrollierte, randomisierte Studien aus. Die meisten der Arbeiten wurden in China veröffentlicht, lediglich zwei in Korea. Alle Teilnehmer der eingeschlossenen Studien waren von einer nach DSM, ICD-10 oder CCMD (Chinese Classification of Mental Disorders) diagnostizierten generalisierten Angststörung betroffen. Die primären Ergebnisse waren die Angstwerte nach der Behandlung, gemessen nach der HAMA (Hamilton-Angst-Skala) positiund der STAI (State-Trait Angstinventar). Die Stichprobengröße lag zwischen 21 und 474. Es wurden insgesamt 138 verschiedene Kräuter getestet. Im Vergleich mit einem Placebo reduzierte OKM die HAMA-Werte, außerdem waren kombinierte Behandlungen mit westlicher Medizin (z. B. SSRI, SNRI) und OKM erfolgreicher und mit weniger Nebenwirkungen behaftet als die alleinige Behandlung mit den westlichen Psychopharmaka. Die Ergebnisse legen nahe, dass die orientalische Kräutermedizin eine wirksame und sichere Behandlung für generalisierte Angststörungen sein kann – und zwar als Mono- oder Begleittherapie.
Umfangreiche Meta-Analyse
Naturmedizin 3/2018
Traditionelle fernöstliche Kräutermedizin bei Angststörungen
Sind Kräuteranwendungen aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der Traditionellen Koreanischen Medizin (TKM) und der Kampo-Medizin wirksame und sichere Behandlungsoptionen bei generalisierten Angststörungen? Koreanische Wissenschaftler prüften das in einer groß angelegten Meta-Analyse.
Quelle:
Kwon Chan-Young: Oriental herbal medicine... EJIM 2018; doi.org/10.1016/j.eujim.2018.04.003
ICD-Codes:
F32