Am höchsten ist die Prävalenz von nasalem S. aureus im Jugendalter, mit etwa 40 bis 50 %. Da Daten zum Einfluss hormoneller Kontrazeptiva in dieser Arbeitsgruppe bisher fehlten, ging eine norwegische Arbeitsgruppe diesem Zusammenhang an zwei Studienkohorten junger Frauen im Alter von 17 bis 21 Jahren genauer auf den Grund. Insgesamt 436 Teilnehmerinnen wurden auf nasalen S. aureus getestet.
Jede zweite Frau wies eine nasale Besiedelung mit S. aureus auf. 42 % derjenigen Frauen, die nicht hormonell verhüteten, waren S.-aureus-Trägerinnen. Die Einnahme kombinierter hormoneller Kontrazeptiva ließ das Risiko einer nasalen Kolonisation auf mehr als das Doppelte ansteigen (OR 2,31; 95 %-KI 1,43 -3,74). Frauen, die ausschließlich mit Gestagen verhüteten, wiesen den Erreger dagegen tendenziell seltener nach als nicht hormonell verhütende Frauen (Prävalenz 34 %). Die Wahrscheinlichkeit für eine nasale S.-aureus-Besiedelung war gegenüber Frauen unter Kombinationspräparaten nur ein Drittel so hoch. (OR 0,29; 95 %-KI 0,12 - 0,67).
Die Risikohöhe stieg insgesamt mit der Menge an Östrogen im Präparat, während Gestagen diesem Effekt tendenziell entgegensteuerte. Faktoren, die darüberhinaus die Wahrscheinlichkeit einer nasalen S.-aureus-Kolonisation erhöhten, waren atopisches Ekzem, Mangel an körperlicher Aktivität sowie Alkoholkonsum.