3 Studien (insgesamt 212 Teilnehmer) und 3 Phytotherapeutika wurden nach den gewohnt strengen Qualitätskriterien von Cochrane-Reviews letztendlich eingeschlossen: Niprisan® (auch bekannt als Nicosan®), Ciklavit® und der pulverförmige Wurzelextrakt von Pfaffia paniculata.
Niprisan ist ein Ethanol / Wasser-Extrakt aus den Piper Guineense-Samen, dem Pterocarpus osum-Stiel, der Eugenia caryophyllus-Frucht und den Sorghum bicolor-Blättern.
Ciklavit® ist eine flüssige Kräuterformulierung, die aus den Extrakten von Cajanus-Cajan-Samen hergestellt wird. Pfaffia paniculata ist ein tropischer Strauch, der zur Familie der Fuchsschwanzgewächse gehört. Er gilt in Südamerika als eine Art Universalheilmittel.
Der Suchzeitraum schloss Studien bis zum 18. Mai 2020 ein.
Ergebnisse
Die Überprüfung ergab, dass bei allen 3 phytomedizinischen Rezepten nicht über schwerwiegende Nebenwirkungen, nachteilige Symptome oder Störungen der Leber- oder Nierenfunktion berichtet wurde.
Während Niprisan® über einen Zeitraum von 6 Monaten sicher und wirksam bei der Reduzierung schwerer schmerzhafter Krisen zu sein schien, sind weitere Studien erforderlich, um seine Rolle bei der Behandlung von Menschen mit Sichelzellerkrankung zu bewerten; Ergebnisse multizentrischer Studien stehen aus. Derzeit können laut Oniynangi et al. keine Schlussfolgerungen hinsichtlich der Wirksamkeit von Ciklavit® und des pulverförmigen Wurzelextrakts von Pfaffia paniculata bei der Behandlung der Sichelzellerkrankung gezogen werden. Basierend auf den veröffentlichten Ergebnissen für Niprisan® und angesichts der Einschränkungen bei der Datenerfassung und -analyse der 3 Studien könnten Phytotherapeutika laut den Autoren einen potenziellen positiven Effekt auf die Verringerung schmerzhafter Krisen bei Sichelzellerkrankung haben.
Über schwerwiegende Nebenwirkungen oder eine Störung der Leber- oder Nierenfunktion wurde für die 3 phytomedizinischen Formulierungen bei den Teilnehmern nicht berichtet.
Fazit
Die Autoren stellen abschließend fest, dass wissenschaftlich fundiertere Studien mit diesen Arzneimitteln durchgeführt werden müssen, bevor sie Aussagen zur Sicherheit und Empfehlungen zu ihrer Verwendung abgeben können.
Die Qualität der Evidenz der eingeschlossenen Studien wurde von Oniyangi et al. als von niedriger bis sehr niedriger Qualität beurteilt. Weitere Forschung sollte auch langfristige Ergebnismessungen miteinbeziehen und bewerten.