Myofasziale Triggerpunkte

Naturmedizin 3/2023

Das Mysterium richtig diagnostizieren

Die Ätiologie von myofaszialen Triggerpunkten (MTrPs) ist nicht vollständig geklärt. Sie scheinen bei der Pathogenese von Schmerzzuständen von unzähligen Patient:innen eine Rolle zu spielen. Deshalb kommt der richtigen Diagnose und Behandlung von MTrPs eine bahnbrechende Rolle zu. Ein Team von Wissenschaftler:innen des Klinikums der Universität München arbeitete im Rahmen einer Studie praktikable Diagnose-Cluster für MTrPs aus und leistet damit einen wichtigen Beitrag für eine adäquate Behandlung von Patient:innen mit MTrPs.

Die sogenannte integrierte Hypothese zur Entstehung von Triggerpunkten erklärt MTrPs mit einer gestörten Reizübertragung der motorischen Endplatten und einer dauerhaften Muskelkontraktion, die zu einer lokalen Ischämie, Hypoxie und erhöhten Konzentrationen von vasoaktiven und proinflammatorischen Substanzen sowie Neuromodulatoren führen. Patient:innen mit MTrPs leiden u. a. an Nacken- und Rückenschmerzen, craniomandibulären Dysfunktionen, Migräne, Spannungskopfschmerzen, Beckenschmerzen und sogar Tumorschmerzen. Diese Beschwerden enden häufig in chronischen Schmerzzuständen, die eine große Belastung für Betroffene sind. Unterschieden wird zwischen aktiven und latenten Triggerpunkten – letztere sind nur bei Ausübung von Druck schmerzhaft.

Der Studienablauf

Untersucht wurden die Musculi trapezii und die Musculii levator scapulae von 61 Patient:innen (Durchschnittsalter 51 Jahre, 66 % weiblich) mit chronischen Schmerzen, die sich einem interdisziplinären Schmerz-Assessment unterzogen. Zunächst inspizierten die untersuchenden Ärzt:innen die Haltung und Anatomie der Patient:innen sowie den Bereich über den betroffenen Muskeln, um potenzielle Anomalien im Muskeltonus und autonome Phänomene (niedrige Hauttemperatur, exzessives Schwitzen, Gänsehaut) zu identifizieren. Im Anschluss überprüften die Untersuchenden die Mobilität und etwaige Schmerzen der Halswirbelsäule, bevor dann die M. trapezii und M. levator scapulae palpiert wurden (senkrecht zur Muskelstruktur).

Ein unabhängiger Beobachter dokumentierte für jeden der vier Muskeln die Lokalisation des ersten prominenten myofaszialen Befundes und kennzeichnete jedes der insgesamt 13 aus der relevanten Literatur ermittelten Diagnosekriterien mit 0 (= nein, Kriterium nicht vorhanden) oder 1 (= ja, Kriterium vorhanden).

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