In einer Umfrage unter US-Amerikanerinnen gaben 16 % an, dass es bei ihnen infolge einer SARS-CoV-2-Infektion zu Zyklusunregelmäßigkeiten gekommen sei. Risikofaktoren waren unter anderem die Schwere der Infektion sowie die Abstammung der Frau.
Befragt wurden 127 Teilnehmerinnen der Kohortenstudie Arizona CoVHORT. Die prospektiv angelegte Untersuchung aus den USA soll über eine Laufzeit von zwei Jahren Informationen zu Langzeitfolgen von COVID-19 liefern.
Alle Probandinnen waren in der Vergangenheit positiv auf SARS-CoV-2 getestet worden waren. Per Fragebogen gaben sie Auskunft zur Schwere der SARS-CoV-2-Symptome, zu ihrem allgemeinen Stresslevel sowie zu potenziellen Veränderungen ihres Menstruationszyklus nach der Akutphase der Infektion.
20 Befragte (16 %) berichteten von Auffälligkeiten im Zyklus. Am häufigsten waren zeitliche Unregelmäßigkeiten, wie eine schwankende Dauer der Periode oder der Zykluslänge (n = 12). Sieben Frauen gaben überdurchschnittlich lange Zyklen von mehr 35 Tagen an. Bei neun Teilnehmerinnen nahmen die Beschwerden in Verbindung mit dem prämenstruellen Syndrom zu. Im Schnitt lagen zwischen dem positiven SARS-CoV-2-Test und der letzten beobachteten Zyklusauffälligkeit 57,5 Tage.
Unter den Probandinnen mit Zyklusveränderungen befanden sich im Vergleich zu denen, die keine Unregelmäßigkeiten bemerkten, mehr Frauen mit hispanischer Abstammung (50 % vs. 25 %). Ein gesteigertes Risiko trugen auch Frauen mit einer erhöhten Zahl an COVID-19-Symptomen. Besonders gefährdet waren diejenigen, bei denen während der Akutphase der Infektion Fatigue, Kopf- und Gliederschmerzen oder Kurzatmigkeit aufgetreten waren. Bei übergewichtigen und adipösen Frauen stellten die Forscher ebenfalls eine gesteigerte Tendenz für Zyklusunregelmäßigkeiten und schwere COVID-19-Krankheitsverläufe fest, jedoch waren diese Zusammenhänge statistisch nicht signifikant.
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