In die Studie wurden 80 Patienten (80 % Frauen) im mittleren Alter von 37 bis 38 Jahren aufgenommen, die seit über zehn Jahren an einer episodischen Migräne (EM) litten. Nach Randomisierung erhielten je 40 Patienten doppelblind über zwölf Wochen oral 2.000 IE/d Vitamin D oder entsprechend Placebo.
Zu Studienbeginn und -ende wurden die Serumwerte von 25OHD und (mittels ELISA) von CGRP bestimmt. Außerdem wurden die Kopfschmerz-Tagebücher sowie die Werte des Migraine Disability Assessment Questionnaire (MIDAS) ausgewertet.
Die 25OHD-Serumspiegel stiegen unter der Supplementierung über die zwölf Wochen von 27,31 auf 39,65 ng/ml deutlich an (p < 0,001), während sie in der Placebogruppe nur marginal zunahmen (von 33,70 auf 33,95 ng/ml). Angepasst an Basisvariablen und mögliche Einflussfaktoren kam es bei den Vitamin-D-Supplementierten zu einer signifikanten Abnahme der Kopfschmerz- Tage von 8,04 auf 4,71, in der Placebogruppe aber nur von 7,69 auf 6,43 (p = 0,031).
Dabei verbesserte sich der MIDAS-Score unter Verum signifikant (von 29,75 auf 21,49 [16,22 - 26,77] Punkte), während er unter Placebo leicht anstieg (von 36,87 auf 31,16 [25,51 - 36,82); p = 0,016]). Der mittlere Unterschied von -10,38 Punkten war signifikant (p < 0,001). Mit Median- Werten von 3 vs. 2 fiel im Übrigen auch die Therapiezufriedenheit in der Vitamin- D-Gruppe deutlich höher aus als in der Placebogruppe (p = 0,003).
Die Supplementierung war besonders bei den zehn EM-Patienten mit Aura erfolgreich: Sie wiesen die höchste Reduktion der Kopfschmerz-Frequenz (-4,58 Tage/ Monat) und die stärkste MIDAS-Besserung (-16,92 Punkte) auf. Außerdem veränderten sich die CGRP-Spiegel in der Interventionsgruppe mit einer Abnahme von 195,27 auf 153,26 [133,03 - 173,49] ng/l deutlich vorteilhafter als unter Placebo mit einer Zunahme von 166,05 auf 188,35 [167,15 - 209,54] ng/l (p = 0,022). Der Unterschied der durchschnittlichen Veränderung von -27,31 (p = 0,006) vs. +12,57 (p = 0,004) fiel nach Kontrolle von CGRP-Ausgangswert, Alter, Geschlecht, BMI, Migräne-Dauer etc. signifikant zugunsten der Vitamin-D-Gabe aus (p = 0,022).