Phytotherapie bei Reizdarm und Co.

Naturmedizin 6/2022

Heilpflanzensäfte helfen natürlich

In Deutschland leiden 15–22 % der Bevölkerung unter einem Reizdarmsyndrom (RDS). Weltweit ist es die häufigste gastrointestinale Diagnose mit einer Prävalenz von 11,2 %. Diese stetig wachsende Problematik geht mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität der Betroffenen einher. Naturheilkunde, insbesondere die Phytotherapie, hat hier ein immer noch nicht voll ausgeschöpftes, großes Potenzial.
Prof. Dr. med. Julia Theresa Seiderer-Nack, Fachärztin für Innere Medizin aus München, zeigte im Rahmen einer Pressekonferenz der Firma Salus Haus Gruppe anhand eines Patientinnenbeispiels die typischen Merkmale eines sich heute häufig wiederholenden Beschwerdebildes in der Praxis. Dabei ist das Reizdarmsyndrom keine Modeerscheinung: Schon Hippokrates erwähnte den Symptomenkomplex. Heute wird das Reizdarmsyndrom neu definiert und differenzierter betrachtet als Darm- Gehirn-Interaktionsstörung (disorder of gut-brain interaction). Im Fokus steht das Darmmikrobiom und die mukosale Immunität. Störungen der Darmbarriere führen zu viszeraler Hypersensibilität und Motilitätsstörungen, auch eine veränderte Reiz- bzw. Schmerzverarbeitung im Gehirn spielt heute eine wichtige Rolle im Verständnis des Krankheitsbildes.
Seiderer-Nack betonte, dass in der S3- Leitlinie die klare Empfehlung für Phytotherapie ausgesprochen werde, und zeigte auch, dass über 50 % der RDS-Patient: innen diese regelmäßig einnehmen. Sie lenkte die Aufmerksamkeit auf die therapeutisch große Bandbreite der Artischocke: Die stoffwechselstimulierende Wirkung ist mit einer antioxidativen Protektion durch vermehrte Bildung des endogenen Radikalfängers Stickstoffmonoxid verbunden. Die verdauungsfördernd, cholagoge, hepaprotektive und lipidsenkende Wirkung beruht auf den Inhaltsstoffen, den bitteren Sesquiterpenlactonen und Coffeoylchinasäuren. Seiderer-Nack bevorzugt ihn Ihrer Praxis die Gabe von Artischocke als naturreinem Frischpflanzensaft von Schoenenberger bei RDS, bei Sodbrennen Kartoffelsaft als Säureblocker, bei Verstopfung Manna-Feigen-Sirup, zur Verdauungshilfe Schwarzrettich und bei Krämpfen nach dem Essen hat sich Schafgarben- Frischpflanzensaft bewährt.
Quelle: Pressekonferenz: „Heilpflanzensäfte für die Magen-Darm- Gesundheit“, 18.10.2022
ICD-Codes: K58.9

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