Naturstoff gegen SARS-CoV-2-Virus

Naturmedizin 5/2022

Flavonoide zeigen antivirales Potenzial

Die Chemikerin Prof. Monika Mazik von der TU Bergakademie Freiberg schlägt eine Kombinationstherapie gegen die COVID-19-Erkrankung vor, die auf insgesamt 6 bereits bewährten, sicheren und kostengünstigen Wirkstoffen basiert. Insbesondere ein Naturstoff aus der Gruppe der Flavonoide hat laut Mazik das Potenzial, sowohl das humane ACE2 (Angiotensin-konvertierende Enzym 2) als auch das virale Protein 3CLpro (3-Chymotrypsin-ähnliche Protease) sowie andere virale Proteine zu hemmen.
Flavonoide, eine Gruppe der Polyphenole, kommen in der Natur u. a. als Blütenfarbstoffe vor.
Sie haben „die Möglichkeit, in die verschiedenen Phasen des viralen Lebenszyklus des SARS-CoV-2-Virus einzugreifen und bei Infektionen mit verschiedenen Virusmutationen zu wirken“, führt Prof. Mazik aus. Durch die antiinfektiösen Eigenschaften kann dieser Naturstoff SARS-CoV-2-Infektionen und virale sowie bakterielle Co-Infektionen bekämpfen, „insbesondere in den frühen Stadien der Infektion, und es gibt starke Hinweise auf die Verhinderung eines schweren Krankheitsverlaufs“, sagt Prof. Monika Mazik. „Die bemerkenswerte Wirksamkeit des Flavonoids gegenüber einer ganzen Reihe von bakteriellen und viralen Erregern sowie die zahlreichen Literaturhinweise auf die positiven, synergistischen Auswirkungen auch der anderen 5 Komponenten bezüglich des Verlaufs von SARS-CoV-2-Infektionen machen diese einfache Kombinationstherapie zu einem vielversprechenden und attraktiven Therapieansatz für SARS-CoV-2-Infektionen“, so die Chemie- professorin.
In gut konzipierten klinischen Studien soll nun sowohl die therapeutische als auch prophylaktische Wirksamkeit des entwickelten Ansatzes detailliert validiert werden.
Quelle:

Pressemitteilung: Technische Universität Bergakademie Freiberg, Philomena Konstantinidis

Mazik M: Promising therapeutic approach for sars-cov-2 infections by using a rutin-based combination therapy. ChemMedChem, 2022, 17(11): e202200157. https://doi.org/10.1002/cmdc.202200157.

ICD-Codes: U07.1

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