Glutenunverträglichkeit

Naturmedizin 4/2019

Fördert Zöliakie die Osteoporose?

Zöliakie (CD) gilt zwar als Grund für metabolische Osteopathie, jedoch vermutet man, dass eine Vielzahl der diagnostizierten Fälle mit geringer Knochenmineraldichte in der CD wahrscheinlich auch auf ignorierte Störfaktoren wie Alter, Menopause und Medikament zurückzuführen ist. Eine Studie widmete sich nun der systematischen Analyse von Osteoporose und Osteopenie bei prämenopausalen Frauen und Männern mit CD.
Basierend auf den Richtlinien des evidenzbasierenden Mindestsatzes für Berichterstattung in systematischen Reviews und Meta-Analysen (PRISMA) wurden PubMed-, Scopus- und Cochran-Datenbanken nach einschlägiger medizinischer Fachliteratur (MeSH) zu CD- und Knochenmineraldichte bis 2018 durchsucht. Als Wirkungsgröße für die Meta-Analyse wurden die Prävalenz von Osteopenie (T - Knochenmasse zwischen -1,0 und -2,4) und Osteoporose (T ≤ -2,5) verwendet. Cochrane Q (p<0.05) und der Index I2 dienten der Wiedergabe der Heterogenität zwischen den Studien. Aus acht Querschnittsstudien wurden insgesamt 563 prämenopausale Frauen und Männer mit CD, die aus Großbritannien, Brasilien, Indien, Ungarn und Polen stammten, in die Analyse einbezogen. Dabei betrug die gepoolte Prävalenz von Osteoporose 14,4 % [95 % CI: 9 – 20,5 %] (Cochrane Q = 7.889, p = 0,96, I2 = 49,29 %) und Osteopenie 39,6 % [31.1 – 48,8 %] (Cochrane Q = 14.24, p = 0,07, I2 = 71,92 %). Ausgehend davon, dass sich die vorliegende systematische Studie in erster Linie auf die Häufigkeit des Auftretens von Knochenschwund bei Männern und prämenopausalen Frauen mit CD fokusierte, konnten weitere Störfaktoren ausgeschlossen werden, z. B. Hormonschwankungen und Steroideinnahme. Die Autoren schlussfolgern, dass CD somit als häufigste Ursache von Knochenschwund bei prämenopausalen Frauen und Männern betrachtet werden kann.
Quelle: Ganji R et al.: Prevalence of osteoporosis and osteopenia in men and premenopausal women with celiac disease: a systematic review. Nutr J. 2019 Feb 7; 18(1): 9; doi: 10.1186/s12937-019- 0434-6
ICD-Codes: K90.-

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