Osteoporose und Knochenbrüche

Naturmedizin 6/2021

Epigenetische Veränderungen im Alter sind verantwortlich für erhöhtes Risiko

Alternde Stammzellen im Knochenmark führen mit fortschreitendem Alter zu Osteoporose und Knochenbrüchen. Forschende vom Max-Planck-Institut für Biologie des Alterns und CECAD Exzellenzcluster für Alternsforschung an der Universität zu Köln haben jetzt gezeigt, dass sich das Epigenom dieser Stammzellen im Alter verändert. Sie konnten diese Veränderungen in isolierten Stammzellen durch die Zugabe von Azetat wieder aufheben.
Diese Verjüngungskur für das Epigenom könnte wichtig für die Behandlung von Krankheiten wie Osteoporose werden. Alternsforschende haben bereits seit einiger Zeit die Epigenetik als eine Ursache von Alterungsprozessen im Blick. Die Kölner Arbeitsgruppe von Peter Tessarz hat jetzt das Epigenom von mesenchymalen Stammzellen untersucht. Diese Stammzellen finden sich im Knochenmark und können verschiedene Zellarten wie Knorpel-, Knochenund Fettzellen hervorbringen. Um zu klären, warum diese Stammzellen im Alter weniger Material für die Knochen produzieren und sich stattdessen immer mehr Fettgewebe im Knochenmark ansammelt, verglichen die Forscher:innen das Epigenom von jungen und alten Mäusen. Sie stellten fest: Das Epigenom verändert sich mit dem Alter stark, und dies betrifft besonders die Gene, die wichtig für die Herstellung von Knochen sind. Um zu klären, ob diese Veränderung im Epigenom auch beim Menschen die Ursache für das erhöhte Risiko im Alter für Knochenbrüche oder Osteoporose sein könnte, untersuchten die Forschenden menschliche mesenchymale Stammzellen von Patient:innen nach einer Hüftoperation. Die Zellen von älteren Osteoporose-Patient:innen zeigten dieselben epigenetischen Veränderungen wie sie bereits zuvor bei den Mäusen beobachtet wurden. Ein möglicher Behandlungsansatz könnte Natriumazetat im Rahmen einer Stammzellentherapie darstellen. Weitere Studien stehen aus.
ICD-Codes: M81.9

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