Die Forscher um Jennifer Perret von der Melbourne Universität, Australien, werteten die Daten von 3.202 Personen der Tasmanian Longitudinal Health Study aus. Die Teilnehmer:innen waren 1961 geboren und im Alter von sieben Jahren das erste Mal im Rahmen der Studie untersucht worden. Im Alter von 53 Jahren erfolgte das Follow-up.
47,5 % der Proband:innen hatten in der Kindheit eine oder mehrere Bronchitis- Episoden aufgewiesen. Die Forscher unterschieden zwischen drei Schweregraden: nicht-wiederkehrende Bronchitis (28,1 %), wiederkehrende nichtlangwierige Bronchitis (18,1 %) und wiederkehrende langwierige Bronchitis (1,3 %). Im Vergleich zur nicht Bronchitisvorbelasteten Gruppe litten signifikant mehr Proband:innen mit einer Bronchitis- Vorgeschichte später bzw. als Erwachsene an Asthma oder einer Pneumonie. Je höher der Bronchitis-Schweregrad in der Kindheit war, desto ausgeprägter zeigten sich die Symptome. Die kleinste Gruppe, Personen mit wiederkehrender langwieriger Bronchitis im Kindesalter, erhielt im Erwachsenenalter am häufigsten eine Asthmadiagnose (Odds Ratio, OR 4,45) oder erlitt eine Pneumonie (OR 2,18) – auch, wenn in der Kindheit noch keinerlei Asthmasymptome vorhanden gewesen waren. Interessanterweise wiesen diese Proband:innen einen höheren bronchialen Gasaustausch auf, der vermutlich auf Veränderungen des Atemwegsgewebes zurückzuführen ist.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Bronchitis im Kindesalter zu späteren klinisch relevanten Lungenerkrankungen im mittleren Erwachsenenalter beitragen kann. Besonders Kinder mit wiederkehrender langwieriger Bronchitis sollten daher bis ins mittlere Alter regelmäßig überwacht werden. AAB