Im Zeitraum zwischen 1978 und 2011 wurden von ca. 2,7 Millionen Dänen Gesundheitsdaten aquiriert sowie der Nitratgehalt von 208.706 präzise datierten und kartierten Trinkwasserproben bestimmt. Die Nitratbelastung des Wassers wurde mit der Inzidenzrate von Darmkrebs verglichen. Der Nitratgehalt wurde in Zehntelsegmenten zusammengefasst und der höchst gemessene Wert (≥ 16,75 mg/l) mit dem niedrigsten (< 0,69 mg/l) verglichen. Es zeigte sich, dass je höher die Nitratbelastung des Trinkwassers war, desto höher war das Risiko, an kolorektalem Krebs (CRC) zu erkranken. Ein Nitratgehalt von ≥ 16,75 mg/l war dabei mit einem 16 % höheren CRC-Risiko assoziiert. Für CRC und rektalen Krebs zeichnete sich schon bei > 3,87 mg/l Nitratgehalt eine signifikante Erhöhung des Risikoquotienten (HR) ab, für Dickdarmkrebs erst ab ≥ 9,25 mg/l. Alle diese Werte liegen weit unter den gegenwärtigen von der WHO vorgegebenen Trinkwasserstandards von 50 mg/l und auch unter den in Dänemark und der EU angewandten Empfehlungen.
Magen-Darm-Krebs
Naturmedizin 6/2019
Dickdarmkrebs aufgrund erhöhter Nitratwerte
Nitrat im Grund- und Trinkwasser steht in dem Verdacht, das Krebsrisiko zu erhöhen. Eine der größten epidemiologischen Studien, die auf diesem Gebiet durchgeführt wurden, zeigt nun eine Assoziation zwischen erhöhtem Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, und der Nitratkonzentration im Trinkwasser – auch schon dann, wenn die Nitratmenge im Trinkwasser weit unter dem aktuellen von der WHO festgelegten Trinkwasserstandard liegt.
Quelle: Schullehner J et al.: Nitrate in drinking water and colorectal cancer risk: A nationwide population- based cohort study. Int J Cancer. 2018 Jul 1;143(1): 73-9; doi: 10.1002/ijc.31306.
ICD-Codes:
C18.9