Frauen tragen im Vergleich zu Männern ein doppelt so hohes Risiko, Alzheimer zu entwickeln. Dies lässt sich zum Teil auf ihre Lebenserwartung zurückführen, da fortgeschrittenes Alter einer der wichtigsten Risikofaktoren für Demenz ist.
Zu den Lebensstil-Interventionen, die das Demenzrisiko senken können, zählen unter anderem körperliche, geistige und soziale Aktivitäten sowie eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Doch haben diese Maßnahmen bei Männern und Frauen den gleichen protektiven Effekt? Forschende der Universität Leipzig haben sich jetzt im Rahmen einer systematischen Übersichtsarbeit und Metaanalyse dieser Fragestellung zugewendet. In ihrer Auswertung haben sie insgesamt 34 internationale randomisiert-kontrollierte Studien an Proband:innen ab einem Alter von 60 Jahren berücksichtigt.
Signifikante Auswirkungen der Lebensstil-Interventionen auf die Kognition konnten lediglich bei Frauen beobachtet werden. Hinsichtlich der Gedächtnisleistung profitierten zwar beide Geschlechter, jedoch waren auch hier nur unter den Frauen signifikante Unterschiede festzustellen. Vergleichbare Ergebnisse wurden für die exekutiven Funktionen und die verbale Gewandtheit beobachtet. LautdenAutor:innenistdieAussagekraft der Ergebnisse eingeschränkt, da vergleichsweise wenig Männer in die Studien eingeschlossen wurden. Darüber hinaus lagen kaum geschlechterspezifische Ergebnisse bei älteren Menschen mit leichter kognitiver Beeinträchtigung vor.