Harnwegsinfektionen

Praxis-Depesche 11/2022

D-Mannose so effizient wie Antibiotika?

Aufgrund der hohen Rezidivraten und der zunehmenden Antibiotikaresistenzen von uropathogenen Erregern, werden Harnwegsinfekte (HWI) zu einem immer größeren und komplexeren Problem. Der Bedarf an alternativen Therapieoptionen ist entsprechend groß. Ein vielversprechender Kandidat ist D-Mannose.
Das Anhaften von Krankheitserregern an die Urothelzellen verhindert deren Entfernung oder Abspülung und ist damit der erste Schritt zur Kolonisierung der Harnblase. Genau hier setzt die Wirkung von D-Mannose an. Das Monosaccharid kann nach oraler Einnahme die bakterielle Adhäsion am Urothel hemmen. Die Effektivität dieses Mechanismus zur Prävention rezidivierender HWI ist durch mehrere klinische Studien belegt. U. a. berichtet eine prospektive, nicht interventionelle Studie über gute Erfolgsraten bei der DMannose- Therapie bei Frauen mit akuter Zystitis. Spannend sind aber vor allem die Daten einer Post-hoc-Analyse, in der die Heilungsrate der D-Mannose-Monotherapie mit der von Antibiotika verglichen wurde. Die Autor:innen kommen zu dem Ergebnis, dass die Heilungsraten, die mit D-Mannose als Monotherapie erreicht werden konnten, ähnlich hoch ausfielen wie die der antibiotischen Behandlungen. Auch die Linderung der Symptome nach drei Behandlungstagen war zwischen DMannose- Monotherapie und Antibiotika vergleichbar hoch. FA
Quelle: Wagenlehner F et al.: Why D-mannose may be as efficient as antibiotics in the treatment of acute uncomplicated lower ... Antibiotics (Basel) 2022; 11(3): 314
ICD-Codes: N39.0

Alle im Rahmen dieses Internet-Angebots veröffentlichten Artikel sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen und Zweitveröffentlichungen, vorbehalten. Jegliche Vervielfältigung, Verlinkung oder Weiterverbreitung in jedem Medium als Ganzes oder in Teilen bedarf der schriftlichen Zustimmung des Verlags.

x