Naturmedizin 2/2022

„Chronische EBV-Infektionen sollten ganzheitlich behandelt werden“

Dr. Hamid Kermani, Jahrgang 1957, studierte bis 1981 Humanmedizin in Gießen; im gleichen Jahr promovierte er im Bereich Sportmedizin, ist seit 1988 internistischer Facharzt und in eigener Praxis in Wilnsdorf tätig. Er erwarb dazu auch die Facharztbezeichnung Allgemeinmedizin sowie die Zusatzbezeichnungen Sportmedizin, Naturheilverfahren, Homöopathie, Chirotherapie und Akupunktur.
Herr Dr. Kermani, ihr Praxisleitbild ist, kurz zusammengefasst: Bekämpfung der Ursache, nicht des Symptoms. So wenig Chemie wie nötig. So wenig Operationen wie nötig. Und: Sinnvolle Kombination von Schulmedizin und ganzheitlicher Medizin. Wie wurden Sie vom „typischen Schulmediziner“ zu einem Arzt, der für sich dieses Leitbild entwickelt hat?
Nach meiner Niederlassung wurde mir rasch bewußt, dass ich mit dem Wissen aus meiner Krankenhauszeit bei den Beschwerden der Patienten in der Praxis schnell an meine Grenzen komme. Als Hausarzt muss man den Patienten als Ganzes sehen. Ich begann, mich alternativ weiter zu bilden und für mich Neues zu erlernen.
Ein Schlüsselerlebnis brachte mich dann auf meinen Weg. Schon bei meiner ersten Akupunkturbehandlung, die ich wegen Bauchschmerzen bei einer jungen Patientin mit einem langjährigen Morbus Crohn durchführte, löste ich durch die Nadelung des Punktes MA 36 rechts ein so heftiges De Qi-Gefühl aus, dass ich die Patientin krank schreiben musste. Ich erschrak mich sehr. Sie berichtete mir aber einige Tage später, dass die Bauchschmerzen und auch die blutigen Durchfälle nachgelassen hätten.
Mir fiel bei ihr eine unschöne Appendixnarbe im Verlauf des rechten Magenmeridians auf. Bei genauer Befragung gab sie an, dass der Morbus Crohn damals nach einer komplizierten Blinddarm- OP angefangen hatte. Da ich gerade meinen ersten Kurs in Neuraltherapie absolviert hatte, infiltrierte ich die Narbe mit Lidocain und löste das aus, was mir im Kurs als „Sekundenphänomen nach Huneke“ beschrieben wurde. Sie war ab diesem Moment bezüglich des Morbus Crohns beschwerde- und in der Folge auch rezidivfrei.
Am besten, man holt sich von beiden Wegen das beste, was der Erfahrung nach hilft.

 

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