Eine wichtige Rolle bei der Hyperammonämie spielt u. a. eine Protein-Mangelernährung, die bei vielen Zirrhosepatient:innen vorliegt. Denn eine häufige Folge von Proteinmangel ist Sarkopenie. Diese ist ein wichtiger Risikofaktor für das Auftreten einer HE, da der Skelettmuskel einen alternativen Ort für die Ammoniumentgiftung darstellt.
Bei der HE-Prävention von zirrhotischen Patient:innen spielt die Beurteilung des Ernährungszustands daher eine relevante Rolle und sollte schon in frühen Stadien der Erkrankung durchgeführt werden. Hierfür sollte multidisziplinär mit Methoden wie Ernährungstagebuch, anthropometrischen Messungen, Blutuntersuchungen, bioelektrischer Impedanzanalyse, Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DEXA), CT, indirekter Kalorimetrie und Dynamometrie gearbeitet werden.
Laut den Studienautor:innen unterscheiden sich die Ernährungsempfehlungen für Patient:innen mit HE nicht von denen für Zirrhosepatient:innen ohne HE: Die empfohlene tägliche Kalorienzufuhr bei nicht übergewichtigen Personen beträgt 30 bis 40 kcal/kg/Tag mit einer Proteinaufnahme von 1 bis 1,5 g/kg/Tag. Empfohlen wird dabei insbesondere Protein pflanzlichen Ursprungs, verteilt auf vier bis sechs Mahlzeiten täglich. Bei Patient:innen mit HE ist es außerdem wichtig, das Elektrolytgleichgewicht zu überwachen und eventuelle Mikronährstoffdefizite auszugleich- en: Natrium und Zink sowie auch Vitaminmangelerscheinungen können ähnliche neurologische Symptome wie eine HE verursachen. EG