schematische Darstellung von Coronaviren

Naturkundliche Grundlagenforschung

Naturmedizin 2/2022

Cannabinoide blockieren den Eintritt von SARS-CoV-2 in die Zelle

Das schwere akute respiratorische Syndrom, ausgelöst durch den Coronavirus-2 (SARS-CoV-2), verursachte die COVID-19-Pandemie mit mindestens 272 Millionen Fällen weltweit, 5,3 Millionen Todesfälle und über 600.000 neue Fälle täglich – mit Stand Dezember 2021. Als Ergänzung zu Impfstoffen werden zur Prävention und Behandlung von SARS-CoV-2-Infektionen niedermolekulare Therapeutika benötigt.
Van Breemen et al. nutzten die Affinity selection-mass Spektrometrie für die Untersuchung pflanzlicher Liganden für das SARS-CoV-2 Spike-Protein.
Sie fanden Cannabinoidsäuren aus Hanf (Cannabis sativa) als allosterische sowie orthosterische Liganden mit mikromolarer Affinität zum Spike-Protein. In nachfolgenden Virusneutralisations-Prüfungen beugten Cannabigerolsäure und Cannabidiolsäure einer Infektion menschlicher Epithelzellen durch lebende SARS-CoV-2 in Zellen vor.
Cannabigerolsäure und Cannabidiolsäure waren gegen die SARS-CoV-2 Alpha-Variante B.1.1.7 und die Beta Variante B.1.351 gleich wirksam.
Die Autor:innen folgern, dass diese Wirkstoffe, isoliert oder in Hanfextrakten, da sie oral bioverfügbar sind und es viele Erkenntnisse über die sichere Anwendung beim Menschen gibt, das Potenzial zur Vorbeugung sowie zur Behandlung einer Infektion durch SARSCoV- 2 aufweisen.
Bei weit verbreitetem Einsatz von Cannabinoiden könnten noch resistente Varianten entstehen, aber die Kombination aus Impfung und Behandlung mit Cannabigerolsäure und Cannabidiolsäure und CBDA/CBGA-Behandlung würde für den SARS-CoV-2 eine schwierigere Situation schaffen.
Quelle: van Breemen RB et al.: Cannabinoids block cellular entry of sars-cov-2 and the emerging variants. J Nat Prod. 2022 Jan 10: acs. jnatprod.1c00946. doi: 10.1021/acs.jnatprod.1c00946. Epub ahead of print. PMID: 35007072; PMCID: PMC8768006
ICD-Codes: U07.1
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