In zwei epidemiologischen Datensätzen von > 1,69 Millionen bis zu 52 Jahre nachbeobachteten Menschen (> 91 Millionen Personenjahre, PJ) wurde untersucht, wie eine Appendektomie das PD-Risiko beeinflusst.
Die Inzidenz einer PD war in der Appendektomiegruppe mit 1,60 signifikant niedriger als bei den Kontrollen ohne Blinddarmentfernung mit 1,98 pro 100.000 PJ. Dies stellt für die Appendektomierten eine Risikoreduktion für die Entwicklung einer PD gegenüber der Bevölkerung um 19,3 % dar (p < 0,0001). Dabei ist die Risikoverringerung durch die Appendektomie in ländlichen Regionen größer als in der urbanen Bevölkerung: Die Inzidenzraten pro 100.000 PJ der Appendektomierten lag auf dem Land bei 1,49 vs. 2,00 (-25,4 %; p < 0,0001) und in der Stadt bei 1,77 vs. 1,97 (ca. -10 %; nicht signifikant: p = 0,22).
Die kumulative Prävalenz einer PD war bei den Personen mit Appendektomie im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ebenfalls niedriger: So wurde eine PD bei 1,17 vs. 1,4 von 1.000 Menschen diagnostiziert. Dies entspricht einer hochsignifikanten Risikoreduktion um 16,9 % (p < 0,0001). Schließlich erkrankten Menschen mit einer (vor 20 oder mehr Jahren erfolgten) Appendektomie deutlich später: Das Alter bei PD-Diagnose war durchschnittlich 1,6 Jahre niedriger als bei den Patienten ohne Appendektomie (p < 0,03).