Dermatologie

Naturmedizin 4/2019

Antibakterialle Wirkung von Hopfenextrakt wirkt

Die Entzündung der Haut bei der Acne vulgaris wird unter anderem durch Bakterien, die die Poren und Haarfollikel besiedeln, aufrechterhalten. Hopfenextrakt stellt aufgrund vielfältiger antiinflammatorischer und antibakterieller Effekte eine vielversprechende Behandlungsoption dar, berichten Dermatologen der Universität Freiburg.
Die Akne ist durch eine follikuläre Hyperkeratose sowie eine übermäßige Talgproduktion gekennzeichnet. Die Kommensalen Propionibacterium acnes und Staphylococcus aureus profitieren von der Seborrhoe und produzieren proinflammatorische Zytokine, Toxine und Enzyme, die wiederum die Keratinozytenproliferation, Entzündungsprozesse sowie die Gewebedestruktion fördern. Angesichts der zunehmenden Antibiotikaresistenzen der Bakterienstämme wird nach neuen topischen Wirkstoffen gesucht. Ein deutsches Wissenschaftlerteam hat geprüft, inwiefern sich Hopfenextrakt diesbezüglich eignet. Ihre Laborexperimente belegen: Der an Humulonen und Lupulonen reiche Hopfenextrakt entfaltet in vitro an menschlichen Keratinozyten eine antioxidative und entzündungshemmende Aktivität, die sich unter anderem in Form einer verminderten Interleukin-6-Produktion manifestiert. Ferner wiesen die Forscher eine antibakterielle Effektivität des pflanzlichen Produkts nach: Im Mikrodilutionstest betrugen die minimalen Hemmkonzentrationen des Hopfenextrakts für P. acnes und S. aureus (inklusive multiresistenter Bakterienstämme) 3,1 bzw. 9,4μg/ml. Abschließend testeten die Wissenschaftler mittels Agar-Diffusionstest die Wirksamkeit einer topischen Gelzubereitung. Die hopfenhaltige Formulierung hemmte das Wachstum von P. acnes signifikant stärker als ein Placebogel, jedoch schwächer als die clindamycin- und benzoylperoxidhaltige Positivkontrolle. Es hemmte ebenfalls das Wachstum von S. aureus-Stämmen, statistische Signifikanz war diesbezüglich jedoch nicht gegeben. Hopfen hemmt nicht nur das Wachstum akneassoziierter Bakterienstämme, sondern wirkt zudem antioxidativ und antiinflammatorisch, schließen die Wissenschaftler.
Quelle: S Weber N et al.: Hop Extract ... Molecules 2019; 24(2). doi: 10.3390/molecules24020223

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