Interessante Pilotstudie in Planung

Naturmedizin 3/2018

Akupunktur gegen Gangstörungen bei Parkinson

Südkoreanische Wissenschaftler der Daejeon-Universität stellen ein Studienprotokoll für eine kontrollierte randomisierte Pilotstudie vor: Kann die Behandlung mittels bestimmter Akupunkturpunkte Gangstörungen bei Parkinson verbessern?

Mittlerweile liegen viele Studien zum Thema vor, ein Problem ist aber die Ungenauigkeit und die Nachvollziehbarkeit der Beweise. Jung-Hee Jang und Kollegen wollen mithilfe der bisherigen Erkenntnisse nun belastbare Ergebnisse liefern. Sie planen eine Parallelgruppenstudie mit 26 Teilnehmern, die an Parkinson und Gangstörungen leiden. Diese werden nach dem Zufallsprinzip in eine Interventionsgruppe (n=13) und eine Kontrollgruppe (n=13) eingeteilt. Patienten beider Gruppen werden die konventionelle Therapie weiter erhalten, die Interventionsgruppe wird über vier Wochen eine Akupunktur erhalten, die Kontrollgruppe allerdings keine Scheinakupunktur, um keine Verzerrungen durch Wirkungen der Placeboanwendung zu erhalten.
Die Akupunkturpunkte, die verwendet werden, befinden sich dorsal und umfassen Yanglingguan (GB34), Weizhong (BL40), Chengshan (BL57), Feiyang (BL58), Sanyinjiao (Sp6), Huantiao (GB30), Yaoyan (EX-B7), Fengchi (GB20), Tianzhu (BL9), Shenshu (BL23), Dachangshu (BL25), Guanyuanshu (BL26) und Yongquan (KI1). Andere Akupunkturpunkte sind nicht erlaubt. Verwendet wird eine Nadel aus Edelstahl (0,3 mm x 40 mm), die manuell in eine Tiefe von 15 mm eingeführt und für zehn Minuten belassen wird. Die Behandlung wird vier Wochen zweimal wöchentlich durchgeführt. 
Vor Beginn, in Woche fünf und acht Wochen nach Beginn wird geprüft. Primäres Ergebnismaß ist die Ganggeschwindigkeit unter Verwendung der GAITRite-Analyse. Sekundäre Ergebnisse werden mittels Bildgebung durch fNIRS (funktionelle Nahinfrarotspektroskopie) erhoben, und es wird nach Veränderungen der Konzentration bestimmter Neurotransmitter im Serum und Plasma gesucht.
Die Wissenschaftler erwarten Verbesserungen des Gangbildes, Veränderungen der Aktivität im motorischen und präfrontalen Kortex und Veränderungen der Neurotransmitteraktivität. Dies soll einen Einblick in den therapeutischen Mechanismus der Akupunktur bei Parkinson geben und die weitere Forschung auf diesem Gebiet unterstützten. Wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.
Quelle:

Jang JH et al.: Acupuncture for improving gait disturbance in Parkinson`s disease: A study protocol für a pilot randomized ... EJIM 2018; 20: 16-21

ICD-Codes: G20.9

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